MZ vor Ort in Hohenthurm: MZ vor Ort in Hohenthurm: Heißer Disput um Schloss

Hohenthurm/MZ. - Die neue Eigentümerin weckt Erwartungen. So wurde auch der Hohe Turm, das Wahrzeichen des Ortes, mit verkauft. Dort hat der Heimatbund sein Domizil. "Hoffentlich dürfen wir die Heimatstube weiter nutzen", sagte Volker Rau, der zwar in Landsberg wohnt, sich aber mit Hohenthurm verbunden fühlt.

Viele Geschichten wurden erzählt über das Schloss. Rosemarie Schumann erinnerte sich an die Zeit vor dem Krieg. Sie wohnte damals in der Ortsmitte und lernte als Kind noch die früheren Schlossherren, die 1945 enteignete Familie von Wuthenau, kennen. "Der Graf hatte seine eigene Kirche", berichtete sie. Dessen zweite Frau sei eine junge Schauspielerin gewesen. "Ich sehe sie noch vor mir. Sie trug einen Lodenmantel und hatte fünf Dackel an der Leine."

Ob die neue Schlossherrin auch etwas für das Dorf tun wird? "An unserer Bushaltestelle fehlt schon lange ein Wartehäuschen. Es wurde zerstört und dann ersatzlos abgebaut. Wir brauchen ein neues", nennt Gottfried Walther einen Wunsch. Möglicherweise könne auch das Land etwas tun für Hohenthurm, schließlich kassiere es viel Geld aus dem Schlossverkauf.

Doch es gibt noch andere Probleme. Renate Thomas beklagte, die Wasserleitungen in der Gartenstraße seien immer noch in schlechtem Zustand, obgleich Bürgermeister Wolfgang Müller vor einiger Zeit Abhilfe versprochen habe. Gunhild Lohrmann und Jeannette Brehmer kritisierten, dass es keinen Spielplatz im Ort gebe, Wiesenflächen seien gesperrt worden. Das Klima müsse kinderfreundlicher werden. Christine Cimbura freute sich über die neue Kaufhalle, die jetzt eröffnet wird, ein NP-Markt von Edeka.