Millioneninvestition in Halle Millioninvestition in Halle: Wiener Imobilienunternehmen saniert zahlreiche Gebäude in Halle

Halle (Saale) - Bauen und sanieren, das ist seit über 40 Jahren das Geschäft des Wiener Unternehmens Hammerl Immobilien Management. Nicht nur in Österreich, sondern in Berlin und Leipzig und nun auch in Halle: Derzeit wird am Eckhaus Rathausstraße und Kleine Steinstraße im Auftrag von Robert Hammerl das „Marktcarree“ gebaut. Doch das ist nicht alles: „Ich habe das gesamte frühere Frankonia-Areal gekauft“, sagt der Investor. Von der Rathausstraße über die Kleine Steinstraße bis hin zur Brüderstraße 9 und 10 erstrecken sich die Gebäude, in die er rund 14 Millionen Euro investieren will - Mietwohnungen, Eigentumswohnungen, Büros und ein Hotel entstehen hier.
Sanierungspläne bei zahlreichen Gebäuden in Halle
Zudem hat der Österreicher Pläne für das seit Langem leerstehende Gebäude in der Großen Ulrichstraße 12, in dem früher einmal der Second-Hand-Laden „Resales“ (jetzt Hausnummer 11) und noch davor der RFT-Laden untergebracht waren. „Im Erdgeschoss der Nummer 12 wird ein Rewe-Markt einziehen“, sagt Hammerl. Das bestätigt auch die Rewe GmbH. Mit einem Anbau in Richtung Kleine Marktstraße wird das ursprünglich aus dem Jahr 1750 stammende Haus rund 4200 Quadratmeter groß werden.
Die Entwürfe, wie schon an der Kleinen Steinstraße, stammen aus dem halleschen Architekturbüro Däschler. Neben Büroräumen sollen dort seniorengerechte Wohnungen und eine Tagespflege untergebracht werden. „Wir sind gerade in Verhandlungen mit Betreibern“, so der Investor. Die Planungen laufen, wohl erst 2021 können die Räume bezogen werden. Investitionssumme hier: 8,5 Millionen Euro laut Hammerl. Wie kommt ein Österreicher ausgerechnet auf Halle als Investitionsstandort?
Wiener Immobilienunternehmen investiert in Halle
„Das war Zufall“, so Hammerl Sechs Gebäude habe er in Berlin erbaut, als eine Maklerin ihn fragte, ob er Interesse an Bauprojekten in Halle habe. Halle? „Ich war vor sechs Jahren das erste Mal hier. Die Stadt gefällt mit sehr gut, vor allem die Altstadt“, sagt der Investor, der betont, dass ihm viel am Denkmalschutz liege. „Das macht den Charme einer Stadt aus.“
Hammerl, der in seiner Heimat auch als Vizepräsident des Fußballclubs First Vienna aktiv ist, setzt auf die weitere Entwicklung Halles. „Die Bevölkerungszahlen in Leipzig und Halle steigen. In Städten zu investieren, das ist kein Fehler“, sagt er und verweist auf den Wandel weg vom Land und in die Stadt. Gut ein Drittel der Eigentumswohnungen in der Kleinen Steinstraße seien schon verkauft, ergänzt Architektin Sabine Däschler: „Gerade in der Innenstadt werden Wohnungen benötigt.“
Auch für das neue Hotel in der Rathausstraße 3 gibt es schon einen Betreiber: Ralf Höcker vom Domotel in der Otto-Kilian-Straße, das über 10 Zimmer verfügt. Am zentraleren Standort in der Rathausstraße will er unter dem Namen „Domotel Venue City“ 59 Zimmer anbieten. „Halle hat zu wenig Hotelbetten“, ist sich der Gastwirt sicher. Im Erdgeschoss wird zudem ein Café eingerichtet, im Sommer mit einer Terrasse im Innenhof. Die Sanierung des Hauses soll 2019 abgeschlossen sein, so der Investor Hammerl.
Wiener investiert in Mietwohnungen, Eigentum und Handel
Auch die zwölf Mietwohnungen in der Rathausstraße 4 sollen Ende des Jahres bezugsfertig sein. Der Neubau in der Kleinen Steinstraße mit 30 Eigentumswohnungen wird voraussichtlich erst 2020 stehen. In der recht exklusiven Innenstadtlage verlangt der Investor Preise für die Wohnungen zwischen 30 bis 166 Quadratmeter ab 3300 Euro pro Quadratmeter. Was auf den Grundstücken Brüderstraße 9 und 10 geschehen soll, das seien Zukunftspläne, sagt Hammerl.
Dass seine Investitionen gut angelegt sind, bezweifelt der Österreicher nicht. Verhaltene Kritik äußert er jedoch an der Stadtverwaltung, deren Mitarbeiter sich zwar sehr bemühen. Aber: „Es gibt in der Verwaltung zu wenig Mitarbeiter für die Entwicklung, die Halle gerade nimmt.“ (mz)


