1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halle
  6. >
  7. Mein Halle: Heide-Nord/Blumenau: Mein Halle: Heide-Nord/Blumenau: Die nahe Heide als Pluspunkt

Mein Halle: Heide-Nord/Blumenau Mein Halle: Heide-Nord/Blumenau: Die nahe Heide als Pluspunkt

Von Michael Tempel 18.02.2004, 17:21

Halle/MZ. - Die Nähe zum Stadtwald, das gute Angebot an Einkaufsmöglichkeiten sowie die geringe Geschosshöhe der Plattenbauten will die HWG als Lockmittel für neue Mieter nutzen. Darüber hinaus wirbt das Unternehmen seit Ende 2003 mit Bonus-Zahlungen, wenn Neumieter beispielsweise ihre Wohnung selbst renovieren, immer pünktlich Miete zahlen und der HWG die Treue halten.

Offenbar geht das Konzept auf: "Seit Dezember konnten wir 141 neue Mieter gewinnen", sagt HWG-Sprecher Hartmut Maurer. Genaue Zahlen zum Leerstand will er nicht nennen. Doch laut Maurer soll die Quote bis Ende 2004 auf ein "erträgliches Maß" von drei bis fünf Prozent gedrückt werden. In Heide-Nord betreibt die HWG rund 2 300 Wohnungen.

Heide-Nord ist das jüngste Plattenbauviertel von Halle. Es war Bestandteil des gigantischen DDR-Wohnungsbauprogramms, mit dem der damals akute Wohnungsmangel beseitigt werde sollte. Die ersten Quartiere wurden 1985 bezogen. Der Sanierungsbedarf der Häuser hält sich deshalb in Grenzen. Von ursprünglich geplanten fünf Wohnkomplexen wurden jedoch nur zwei mit insgesamt etwa 4 500 Wohnungen fertig gestellt. 1989 erreichte das Neubauviertel mit 12 000 seine größte Einwohnerzahl (vergleiche Statistik unten).

Einen Gegensatz zu langen Häuserzeilen und Beton-Grau in Heide-Nord stellt die Blumenau-Siedlung mit ihren Eigenheimen dar. Vorstadt-Idylle, Plausch über den Gartenzaun. Doch die Nutzung der Einkaufs- und Dienstleistungsangebote in Heide-Nord verbindet die Blumenauer mit dem Plattenbauviertel.

Was Heide-Nord ebenfalls von Blumenau unterscheidet: der beträchtliche Wegzug einkommensmäßig gut gestellter Familien. So haben die Mitarbeiter des soziokulturellen Zentrums "Sonnenblume" im Schafschwingelweg festgestellt, dass ein immer größerer Teil ihrer Besucher aus bescheideneren sozialen Verhältnissen kommt. Im Zentrum werden viele Freizeitaktivitäten angeboten, vom Seniorentreff über Ferienprogramme bis hin zur Mal- und Zeichenwerkstatt.

"Heide-Nord ist zwar ein recht attraktives Neubauviertel, aber doch nur eine Schlafstadt ohne kulturelle Infrastruktur", sagt der Vorsitzende der Vereinigung Kommunale Kultur Halle, Wolfgang Stauch. Sein Verein betreibt die "Sonnenblume". Genauso gebe es in Blumenau keine entsprechenden Angebote, so dass viele Gäste auch aus der Eigenheimsiedlung kämen. "Ohne unsere Einrichtung würde viel Lebensqualität im Viertel verloren gehen", meint Stauch.