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Mehr als nur bunte Fliesen Mehr als nur bunte Fliesen: Was Halles große Unbekannte Neues plant

26.07.2019, 08:00
Will inkognito bleiben: Halles Street-Art-Künstlerin Frau Fliesegrimm
Will inkognito bleiben: Halles Street-Art-Künstlerin Frau Fliesegrimm Imagefabrik Peru john

Halle (Saale) - Sie ist in Halle eine große Unbekannte, während ihre künstlerischen Arbeiten zumindest an einigen Punkten der Stadt für Aufsehen, manchmal auch für Debatten sorgen. Die Rede ist von Fliesegrimm. Und auch wenn der Name eher einen männlichen Schöpfer der zahlreichen kreativ gestalteten Fliesen an Häusern vor allem im Paulusviertel suggeriert, handelt es sich doch um eine Frau

Eine Frau, die inkognito bleiben und eigentlich nicht viel von sich preisgeben möchte. MZ hat mit Unterstützung von Fotograf Peru John, der bereits Ausstellungen mit der sich als Ungarin outenden Künstlerin veranstaltete, mit Frau Fliesegrimm über ihre Ideen und Vorhaben in puncto Street Art gesprochen. Das Gespräch führte MZ-Redakteurin Katja Pausch.

Wer aufmerksam durch Halle läuft, entdeckt immer mal wieder neue Fliesen - wie gerade erst wieder in der Hermannstraße. Dort wurde mehreren Frauen der internationalen Musikbranche ein Denkmal in Gestalt von Pop-Art-Fliesen gesetzt. Warum gerade Frauen?

Fliesegrimm: Mit den Fliesen, die ich Musiker-Frauen widme, bleibe ich mir und meinem Credo treu, ausschließlich Frauen auf meinen Fliesen zu verewigen. Was nun die weiblichen Vertreter der Musikszene angeht: Huldigungen männlicher Stars gibt’s schon zur Genüge.

Aus den ursprünglich neun in der Hermannstraße angebrachten Fliesen sind quasi über Nacht 18 Fliesen geworden - geht die Serie weiter?

Ja, davon kann man ausgehen. Mein Plan sind insgesamt 50 Porträts großer Damen des Pop-Business an der Hauswand in der Hermannstraße anzubringen - ähnlich wie der berühmte Walk of Fame.

Apropos Pop: Finden sich unter den dargestellten Musikerinnen Ihre Idole wieder. Oder anders gefragt: Wie würden Sie Ihren eigenen Musikgeschmack beschreiben?

Ich höre selber von Punk bis Techno alles - insofern sind auch die porträtierten Frauen verschiedener musikalischer Genres gleichberechtigt vertreten. Ich habe übrigens in meiner Jugend selbst mal in einer Band mitgemacht. In eher punkiger Richtung. Und vermutlich war ich auch die erste Frau mit blauen Haaren, die nackt im ungarischen „Hustler“ (ein Magazin, Anm. d. Red.) erschienen ist. Ich hatte nichts an außer zwei Drumsticks. Aber all das ist lange her.

Mehr zu Ihrer Person möchten Sie nicht preisgeben?

Nein, lieber nicht. Wer will das schon wissen?

Gut, dann können Sie uns vielleicht noch etwas über Ihre weiteren Vorhaben verraten?

Meine nächsten Pläne sind Meerjungfrauen-Nummerngirls. Und ich möchte eine Straße mit „Girls next Door“-Motiven gestalten.

Dabei handelt es sich ja um eine US-amerikanische TV-Serie. Was darf man sich für Halle darunter vorstellen?

Für das Projekt werde ich möglicherweise Frauen via Instagram aufrufen, mir Fotos zu schicken. Oder ich bitte Peru John, mit dem ich bereits Projekte realisiert habe, um Hilfe. Mehr wird aber noch nicht verraten. Csok, üdvözlet! (Was ungarisch ist und „Prost, Grüße“ bedeutet.) (mz)