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Pandemie Mehr als 2.000 Menschen gehen gegen Corona-Politik auf die Straße

Die „Bewegung Halle“ hat am Montag erneut zahlreiche Teilnehmer mobilisiert. Der Demozug traf sowohl auf Zustimmung als auch auf Ablehnung.

Von Denny Kleindienst 27.12.2021, 22:08
Der Demozug wurde über die Brücke am Riebeckplatz geleitet. Der Verkehr wurde zwischenzeitlich blockiert.
Der Demozug wurde über die Brücke am Riebeckplatz geleitet. Der Verkehr wurde zwischenzeitlich blockiert. Denny Kleindienst

Halle/MZ - „Wir haben die 2.000 geknackt“, rief einer der Redner am Montagabend ins Mikro und die Menschen auf dem Riebeckplatz jubelten. Die „Bewegung Halle“ hatte wie schon an den vergangenen Montagen zum Protest gegen die Corona-Maßnahmen aufgerufen und konnte erneut mehr Menschen mobilisieren, als in der Vorwoche, als sich laut Polizeiangaben 1.500 Menschen beteiligten. Diesmal zählte die Polizei rund 2.200 Teilnehmer.

Nach Start an der Moritzkirche zogen sie zum Rannischen Platz und weiter über die Willy-Brandt-Straße. Von der Polizei wurde der Demozug dann über die Brücke geführt, die über den Riebeckplatz führt. Der Verkehr kam dort wie auch entlang der Route zwischenzeitlich zum Erliegen. Einige Straßenbahnen konnten nicht fahren.

Auf dem Weg durch die Stadt waren bis auf den immer wieder skandierten Slogan „Frieden, Freiheit, keine Diktatur“ kaum Sprechchöre zu hören, stattdessen Trommeln und vereinzelt eine Trillerpfeife. Einige Demoteilnehmer riefen außerdem: „Schließt euch an.“

Die Hupe mancher Autofahrer war wohl als Zustimmung zu verstehen, einige Außenstehende machten indes auch ihre Ablehnung deutlich. Als eine Rednerin am Riebeckplatz von „Impfterrorismus“ und „Impf-Apartheid“ sprach, quittierte eine Passantin, die gerade über den Platz lief, dies mit einem Kopfschütteln.

Ein 60-jähriger Hallenser, der den Demostart am Alten Markt beobachtete, sagte, er sei erschrocken, dass so viele Menschen sich daran beteiligen. Natürlich gebe es Menschen, die unter der Pandemie leiden, sagte der Mann. Für den Protest gegen die Corona-Maßnahmen zeigte er aber kein Verständnis. Er hoffe, wie er sagte, dass es die nächsten Wochen kälter wird.

Die Rednerin auf dem Riebeckplatz rief derweil: „Wir sind die rote Linie.“ Sie forderte dazu auf, beim nächsten Mal zehn Freunde mitzubringen. Kommenden Montag soll es erneut einen Protestzug geben. Aus den Boxen schallte schließlich noch das Lied „Children of the Revolution“ über den Platz. Vorkommnisse im Zusammenhang mit der Demo waren der Polizei am Abend nicht bekannt.