Medien Medien: TV Halle ab sofort für jeden zu empfangen
HALLE/MZ. - TV Halle ist damit der erste Privatsender in Sachsen-Anhalt, der den Vorstoß ins digitale Zeitalter wagt. Ab sofort kann man in Halle und im Saalekreis das Programm über einen DVB-T-Receiver empfangen.
MZ-Geschäftsführer Ulf Kiegeland, der als Gäste unter anderem den Chef der Landesmedienanstalt (MSA) Martin Heine und Halles Bürgermeister Thomas Pohlack begrüßte, würdigte den Schritt nach vorn. Der Sender beweise, dass man in wirtschaftlich schwieriger Zeit auch und gerade innovativ sein müsse, so Kiegeland über TV Halle, dessen Hauptgesellschafter das Mitteldeutsche Druck- und Verlagshaus ist.
TV-Halle-Geschäftsführer Ralf Schietrumpf sprach von einem Meilenstein der Entwicklung fürs Lokalfernsehen. "Eigentlich wer
den wir erst heute unserem Sendernamen gerecht", stellte er fest. Das Programm war bislang nur über vier Kabelanbieter und übers Internet empfangbar. "Jeder Hallenser hat jetzt technisch die Möglichkeit, sich das Programm mit einem entsprechenden Empfänger auf Kanal 55 nach Hause zu holen."
Doch Schietrumpf meint, dass die Verbreitung noch größer sein könnte. Er hofft, dass die kleinen Kabelbetreiber im Land künftig das von TV Halle ausgestrahlte Signal empfangen und in ihre Netze einspeisen werden. Dieser Zuschauer-Gewinn stelle den Sender, der sich durch Werbeeinnahmen finanziere, auf sicherere Beine.
"Die Verbreitung wird sich potenzieren", prognostiziert Michael Richter, Projektleiter für DVB-T-Technologie der Landesmedienanstalt. "Für die Lokalen geht das Fernsehen jetzt erst richtig los", unterstrich er. MSA-Chef Martin Heine forderte andere Privatsender auf, die technische Entwicklung nicht zu verpassen. "Dazu brauchen wir aber eine flexiblere Gesetzgebung für private Veranstalter", so der 39-Jährige mit Blick auf die Bundesnetzagentur, die für die Lizenzierung der Sendebetriebs verantwortlich ist.
Bereits vor einem Monat hatte TV Halle den Grundstein für den digitalen Sendebetrieb gelegt. Die Mugler AG aus Oberlungwitz, die das Projekt technisch umsetzte, errichtete auf dem Dach des Halle-Towers in der Magdeburger Straße den Sendemast (die MZ berichtete).
Richter hob ebenfalls hervor, dass das TV-Halle-Signal nun in Halle und im Saalekreis empfangbar ist. Demnächst werde auf den Internetseiten der DVB-T Mitteldeutschland das so genannte Prognose-Tool erweitert. Dort könne jeder seine Wohnadresse eintragen und per Mausklick erfahren, ob das Signal bei ihm in ausreichender Qualität empfangbar ist.