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Halles Judo-Star Luise Malzahn: Trümmerbruch kostet Judoka aus Halle den EM-Start

Von Petra Szag 24.03.2018, 10:37
Luise Malzahn schickte der MZ nach der Operation einen Gruß aus dem Krankenhaus.
Luise Malzahn schickte der MZ nach der Operation einen Gruß aus dem Krankenhaus. Privat

Halle (Saale) - Es hat richtig wehgetan. Doch ihrem Humor konnte das schmerzhafte Erlebnis nichts anhaben. Nicht der heftige Nasenstüber. Nicht der Trümmerbruch und das ganze Blut. Und auch nicht die Schadensbegrenzung danach auf dem OP-Tisch.

„Im Alter von 27 Jahren war meine erste plastische Operation nötig“, teilte Luise Malzahn ihren Fans nun über Facebook mit und versprach augenzwinkernd, noch schöner zurückzukommen als je zuvor. Damit hat Halles erste Judo-Frau wieder einmal gezeigt, dass sie hart im Nehmen ist.

Ellbogen im Gesicht: Malzahn verletzt sich bei Kampf in Russland

Doch der Reihe nach: Beim Grand Slam am vergangenen Wochenende in Jekaterinburg kämpfte sich Luise Malzahn bravourös bis ins Halbfinale. Dort wartete Stessie Bastareaud. Die Französin rammte ihr bei einer Abwehraktion unglücklich den Ellbogen ins Gesicht. Die Folge: Nase gebrochen! Blut auf der Matte.

Aufgeben war für Luise Malzahn trotzdem keine Option. „Ich wollte diesen Kampf unbedingt gewinnen“, sagte die Polizeikommissarin, warum sie mit Wattebausch in der Nase und einer Binde einmal um den Kopf gewickelt den Kampf über die Verlängerung erfolgreich zu Ende brachte. Auch im Finale gegen die Japanerin Rika Takayama nahm sich die Hallenserin nicht zurück - ihr Mut wurde da aber nicht belohnt.

„Manchmal frage ich mich, was ich noch alles aushalten muss“

Aus dem sich anschließenden internationalen Trainingslager klinkte sich die mehrfache WM-Medaillengewinnerin danach aber aus. Denn die Röntgenaufnahmen noch in Russland bestätigten den Bruch der Nase. Unter Narkose wurde ihr am Donnerstag im Uniklinikum Halle nun die Nase gerichtet.

„Irgendwann ist es auch mal gut“, sagte Luise Malzahn danach der MZ. „Manchmal frage ich mich, was ich noch alles aushalten muss.“ Zur Erinnerung: Bei Olympia in Rio hatte sich die 78-Kilo-Frau trotz Kreuzbandriss bis ins kleine Finale gekämpft.

Nach OP und Reha versucht sie seit Oktober, sich wieder ganz nach vorn zu arbeiten. Die Verletzung kommt also zur Unzeit. „Ich habe gezeigt, dass ich in guter Form bin“, sagte die SV-Athletin. Doch die EM Ende April in Tel Aviv muss sie nun wohl auslassen. „Keine Erschütterungen“, hat der Arzt ihr für die nächsten Tage neben einer Gipsschiene mit auf dem Weg gegeben. Also auch kein Training. Im September kann sie sich dann bei der WM schadlos halten.

(mz)