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"Lehrermangel beenden" "Lehrermangel beenden": Hallescher Elternrat sammelt Unterschriften für Volksbegehren

Von Tanja Goldbecher 14.01.2020, 08:18
Mit Unterschriften will der hallesche Stadtelternrat eine Änderung des Schulgesetzes bewirken. Es soll ein verbindlicher Personalschlüssel für Schulen etablieren werden.
Mit Unterschriften will der hallesche Stadtelternrat eine Änderung des Schulgesetzes bewirken. Es soll ein verbindlicher Personalschlüssel für Schulen etablieren werden. dpa

Halle (Saale) - Der hallesche Stadtelternrat sammelt ab dieser Woche Unterschriften für eine Änderung des Schulgesetzes. Der Rat ist Teil des landesweiten Bündnisses „Den Mangel beenden“, das per Volksbegehren einen verbindlichen Personalschlüssel für Schulen etablieren will. Laut dem Stadtelternratsvorsitzenden Thomas Senger sollen die Unterschriften im öffentlichen Raum sowie direkt an den Schulen gesammelt werden.

Unterschriften gegen Lehrermangel an Schulen

„Die Anforderungen an das Volksbegehren sind hoch. Wir sind auch auf die Unterstützung der Familien angewiesen“, sagt Senger. Die Unterschriftenbögen könne jeder Bürger auf der Internetseite des Stadtelternrats herunterladen. Benötigt werden rund 165.000 Unterschriften, damit der Landtag über den Gesetzentwurf abstimmt. Lehnt er ab, kann es 2021 zum Volksentscheid kommen.

Bildungsminister Marco Tullner (CDU) hatte bereits davor gewarnt, dass die Forderungen nicht sofort umgesetzt werden könnten. Auf einen Schlag müssten etwa 2400 neue Lehrer und 500 Schulsozialarbeiter eingestellt werden. Laut Tullner würde das zwischen 165 und 200 Millionen Euro kosten.

Kritik: Volksbegehren sei keine Lösung des Problems

Georg Maas, Direktor des Zentrums für Lehrerbildung der Martin-Luther-Universität, kann die Motivation des Bündnisses zwar verstehen, sieht in dem Volksbegehren jedoch keine Lösung des Problems. „Die Ausbildung neuer Lehrer benötigt viel Zeit. Wir müssen langfristig darauf hinarbeiten, genügend Lehrkräfte an den Schulen zu haben.“

Senger widerspricht den Einwänden von Tullner und Maas: „Es geht nicht darum, dass sofort die Lehrer eingestellt werden.“ Es soll jedoch gesetzlich verankert werden, dass kontinuierlich und unabhängig von der jeweiligen Regierung neue Lehrer beschäftigt werden. „Wir wollen dafür sorgen, dass sich die aktuelle Situation nicht wiederholt.“ (mz)