Laternenfest in Halle Laternenfest in Halle: Zwei Hallenser entwarfen Plakat zum Laternenfest 2015

Halle - Damit haben sie wohl nicht ernsthaft gerechnet. Wohl aber ein wenig gehofft. Dass ihr Plakatentwurf zum diesjährigen Laternenfest jetzt als Siegermotiv an vielen Litfaßsäulen der Stadt auf eines der größten Volksfeste aufmerksam macht, finden Nick Härtling und Tobias Büttner sehr cool. Immerhin ist das für die beiden jungen Grafikdesigner eines ihrer erfolgreichsten Projekte, mit dem sie eine breite Öffentlichkeit erreichen.
Dabei kommen Härtling und Büttner ursprünglich aus einer ganz anderen Ecke. Dachdecker haben sie gelernt - beide. Und für beide war der erlernte Beruf dann irgendwie doch nicht das Richtige. Also haben die heute 33-Jährigen - mit dem Alter wieder eine Gemeinsamkeit - umgesattelt und am halleschen Bildungs- und Beratungsinstitut, besser bekannt als BBI, eine Ausbildung zum Grafikdesigner absolviert. „Eigentlich sind wir relativ spät in das Metier gekommen“, so Tobias Büttner. Immerhin seien sie bei Ausbildungsbeginn schon Ende 20 und Autodidakten gewesen. Doch dann ging alles ziemlich schnell. 2012 haben Härtling und Büttner ihr Grafikdesignbüro „Logoversum“ gegründet - und seitdem haben die zwei gut zu tun. Für die hallesche Universität haben Härtling und Büttner Produktdesign in der Forschung entworfen: Verpackungen für medizinische Kosmetik zum Beispiel. Auch für den halleschen Bauverein, das Technologie- und Gründerzentrum sowie Univation hat das Duo Entwürfe gestaltet. Die Freiraumgalerie und die Skatermarke „Rollmops“ tragen ebenfalls den Stempel des „Logoversum“-Teams.
Apropos „Rollmops:“ Kennengelernt haben sich die beiden jungen Hallenser in der Musik- und Skaterszene der Stadt, und das schon vor 20 Jahren. „Wir waren beide schon in der Schulzeit ziemlich kreativ und auch produktiv“, lacht Nick Härtling - und nennt damit eine weitere Übereinstimmung in ihrer beider Vita.
Härtling und Büttner reden nicht allzu gern und viel über ihre Arbeit. Sie betrachten sich eher als Macher denn als Redner, die „dreimal über die Farbe Rot diskutieren“, wie es Tobias Büttner ein wenig scherzhaft auf den Punkt bringt. Für sie ist die Kommunikation mit dem Kunden entscheidend. Herauszufinden, was er mit dem Logo oder mit dem Design über sich selbst oder über sein Unternehmen aussagen will. „Kunden kommen meistens mit einer Idee“, so Härtling. Das Logo, das die beiden Grafikdesigner dann zu entwerfen haben, sei ja dann quasi „die Eröffnung der Firma“. Denn darüber identifiziere sich sowohl der Firmeninhaber als auch dessen Kundschaft, für die das Logo einen Wiedererkennungswert besitze. Schriftart, Farbe, Symbolik und vieles mehr sind dann die Komponenten für einen Entwurf.
Das gilt nun auch für das Laternenfest-Plakat. Dem 80. Wiederkehr dieses inzwischen historischen Events mit ihrem Entwurf zu entsprechen - das war das Anliegen der beiden. Und klar, ganz sicher werden Nick Härtling, inzwischen junger Vater, und Tobias Büttner - auch wenn bis Jahresende dank guter Akquise kein Mangel an Arbeit und daher wenig Freizeit ist - auch das von ihnen so schön nostalgisch eingefangene Laternenfest besuchen. Dafür sorgt schon mal die Einladung des Stadtmarketings an die Gewinner des Plakatwettbewerbs. (mz)