1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halle
  6. >
  7. Große Pläne: Laternenfest 2017 in Halle (Saale): Brückenspringen im nächsten Jahr noch spektakulärer?

Große Pläne Laternenfest 2017 in Halle (Saale): Brückenspringen im nächsten Jahr noch spektakulärer?

Von Henrik Merker 28.08.2017, 12:50
Brückenspringen beim Laternenfest: Andreas Wels beim Sprung in die Saale.
Brückenspringen beim Laternenfest: Andreas Wels beim Sprung in die Saale. Johannes Stein

Halle (Saale) - Zwölf mutige Sportler und die Giebichensteinbrücke ergeben - ein ganz besonderes Ereignis. Das Brückenspringen fand dieses Jahr bereits zum zweiten Mal am Sonntag des Laternenfestes statt. Organisator ist der Vize-Olympiasieger von 2004, Andreas Wels. Er hat große Pläne für die nächsten Jahre.

Höhepunkt beim Laternenfest 2017: Fulminanter „Arschbombenteppich“ beim Brückenspringen in die Saale

Wels hatte als krönenden Abschluss des Giebichenstein-Springens einen fulminanten „Arschbombenteppich“ versprochen. Der wurde geliefert, als acht Sportler hintereinander in der Saale landeten.

Im Nordbad wurde der Spezialsprung schon Wochen vorher auf dem Zehnmeter-Turm geübt. „Die Sprünge wurden fast mit mathematischer Genauigkeit geplant, damit alle unverletzt im Wasser landen. Wir haben dafür eng mit der DLRG und der Wasserwacht zusammengearbeitet“, sagt Veranstalter Andreas Wels.

Laternenfest 2017 in Halle: Zwölf Profisportler sprangen aus bis zu 20 Metern in die Saale - auch synchron

Aus 15, 18 und 20 Metern sind vor dem Abschlusssprung zwölf Profisportler von der Brücke in die Saale gesprungen. Um die Höhen zu erreichen, wurden extra zwei Hebebühnen zu Sprungtürmen umgerüstet. Wels betont, dass von den Springern bisher niemand große Erfahrung mit solchen Höhen gemacht hat. „Die Wasserwacht hatte für uns regelmäßig die Wassertiefe gemessen und zusammen mit der Wasserwacht den Fluss abgesperrt. Treibholz oder ähnliches wäre kreuzgefährlich gewesen“, sagt Andreas Wels.

„Die Springer auf die Brücke zu bekommen war ja die größte Arbeit. Niemand hat dafür eine Gage bekommen, die haben das alles aus der Freude am Springen gemacht“, sagt Wels. „Da aber erstmal die Richtigen zu finden, das hat ein Vierteljahr gedauert. Wir wollen ja auch wirkliche Choreographien zeigen. Das muss geplant und einstudiert werden – vor allem das Synchronspringen. Insgesamt haben wir 24 Sprünge absolviert.“

Laternenfest 2017 in Halle: Der jüngste Springer ist gerade mal 14

Besonders stolz ist Wels auf die Teilnahme von Manuel Halbisch aus Karlsruhe – der Partnerstadt Halles. Er war Vierter der letzten High-Diving-Europameisterschaft. Der Querfurter Robin Kunert war mit 14 Jahren der jüngste Springer. Mit mehreren Freunden hat er eine Sportgruppe gegründet, einem Verein gehören sie nicht an. Nach seinem Sprung sagt er: „Hier bin ich jetzt zum ersten Mal mehr als zehn Meter gesprungen. Bei uns in der Halle haben wir nur zwei Türme, einen und zwei Meter. Für höhere Sprünge müssen wir immer ins Nordbad gehen.

Letztens in Kroatien bin ich von einer drei Meter hohen Klippe ins Mittelmeer gesprungen, da war das Feeling ähnlich wie hier. Wenn es das Brückenspringen nächstes Jahr wieder gibt, bin ich dabei.“

Laternenfest 2017 in Halle: Unter der Brücke ist die Saale nur 5,60 Meter tief

Manche der Sportler wünschen sich sogar, aus 30 Metern zu springen. Andreas Wels sagt aber, dass bei 25 Metern Schluss ist. Das Wasser der Saale ist unter der Brücke nur 5,60 Meter tief. Er schätzt, dass über 6.000 Zuschauer am Saaleufer die Show begeistert verfolgt haben. Laut Stadt waren es 5.000.

Nach dem Event hat er sich zu Hause erstmal bei einer Tasse Kaffee entspannt. „Es war alles ein extremer Stress in den letzten Monaten, vor allem in den letzten Wochen“, sagt er.

Brückenspringen beim nächsten Laternenfest 2018 dann am Samstagabend im Fackellicht?

„2016 hatten wir das Springen ja zum ersten Mal veranstaltet, wir wollen uns jedes Jahr steigern. Es gibt die Idee, die Veranstaltung auf Sonnabendabend zu legen. Springen unter Flutlicht, im Fackelschein mit internationalen Athleten, das ist mein Traum. Ich will das Wasserspringen in der Bevölkerung damit wieder populärer machen.“

Die Tradition des Wasserspringens stammt laut Wels sogar aus Halle. Die alten Halloren sind schon von Brücken in die Saale gesprungen. Von verschiedenen Sprüngen finden sich sogar Niederschriften der Halloren. Die wurden in die ganze Welt exportiert. (mz)