Landtagswahl 2011 Landtagswahl 2011: 33, 36, 39, 47 - SPD wird jünger
HALLE/MZ/SZÖ. - Der 69-jährige Rüdiger Fikentscher, der seit zwanzig Jahren im Wahlkreis 38 (Altstadt, Halle-Ost) angetreten ist und ihn im Landtag vertreten hat, stellt sich nicht mehr zur Wahl. Stattdessen wird hier der 36-jährige SPD-Landesgeschäftsführer Mario Kremling kandidieren.
Auch die frühere Sozialministerin Gerlinde Kuppe (64) will nicht noch einmal in den Landtag und sich stattdessen auf die Arbeit im Ortsverein und anderen Vereinen konzentrieren. Im Wahlkreis 37 (Heide-Nord, Kröllwitz, Trotha), den sie bislang vertreten hat, kandidiert nun die 33-jährige hallesche SPD-Vorsitzende Katja Pähle.
Für den Wahlkreis 39 in Halles Süden schicken die Genossen den 39-jährigen Soziologen Burkhard Feißel ins Rennen. Der Geschäftsführer der SPD-Stadtratsfraktion will sich vor allem für eine Haushaltskonsolidierung des Landesetats stark machen und eine Änderung der Gemeindeordnung vorantreiben, mit der kommunale Unternehmen wettbewerbsfähig gemacht werden.
Mit 47 Jahren der Älteste
Feißel wurde ebenso einstimmig gewählt wie Thomas Felke, der mit 47 Jahren mittlerweile der Oldie in der Riege ist. Und genau das nahm er mit Humor: "Ich war immer der Jüngste, das hat sich nun umgekehrt. Alle drei Mitbewerber im Wahlkreis 36 sind deutlich jünger als ich." Felke, seit 1990 Landtags-Mitglied, tritt als einziger der Vier erneut in seinem Wahlkreis in Neustadt und Dölau an, alle anderen sind Neulinge.
Überraschungen bot die Wahlkreiskonferenz im Paul-Riebeck-Stift freilich nicht: In den Wahlkreisen 36, 37 und 39 gab es nur den jeweils einstimmig gewählten Kandidaten. Lediglich Mario Kremling musste sich gegen zwei Mitbewerber, dem früheren halleschen Juso-Vorsitzenden Maurice Budávari und Mario Kerzel, durchsetzen. Von 30 Delegierten sprachen sich 23 für den promovierten Geographen Kremling aus, der sich vor allem in den Bereichen Arbeitsmarkt- und Bildungspolitik und für einen Zusammenschluss von Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen engagieren will.
Nur eine weibliche Kandidatin
Dass mit Katja Pähle nur eine einzige Frau ihren Hut in den Ring geworfen hat, bedauert die SPD-Stadtvorsitzende: "Auf Ortsvereinsebene engagieren sich viele Frauen. Doch scheinbar war eine Landtagskandidatur für keine andere Frau mit Beruf und Familie zu vereinbaren", so die 33-jährige Soziologin, die seit zehn Monaten Mutter einer Tochter ist und im Magdeburger Sozialministerium arbeitet.