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Landsberg Landsberg: Streit um den neuen Zuschnitt der Schulbezirke

24.09.2014, 20:39

landsberg - In der Stadt Landsberg sorgt die geplante Änderung von Grundschul-Einzugsbereichen für Wirbel: Die Verwaltung plant, Kinder aus den Ortsteilen Plößnitz und Braschwitz ab nächstem Schuljahr an die Grundschule Niemberg statt wie bisher an die im Ortsteil Hohenthurm zu schicken. Gegen diese Pläne laufen Eltern betroffener Kinder Sturm.

Hat Bürgermeister Wort gebrochen?

Zu den Kritikern gehört Stefan Hanke. Die Tochter des 30-jährigen Plößnitzers kommt wie neun weitere Jungen und Mädchen aus den beiden Ortsteilen 2015 in die Schule. Laut Hanke widersprechen die Pläne für neue Einzugsbereiche früheren Zusagen von Bürgermeister Olaf Heinrich (parteilos). Dieser habe gegenüber Eltern versichert, dass die Plößnitzer und Braschwitzer Kinder auf Dauer in Hohenthurm zur Schule gehen könnten. Hanke moniert zudem, dass weder Schulleitung noch Eltern einbezogen worden seien. Der Plößnitzer räumt zwar ein, dass Niemberg näher an Plößnitz und Braschwitz liegt als Hohenthurm. „Aber nach Niemberg fährt kein Schulbus.“ Von Plößnitz/Braschwitz gebe es dagegen eine Busverbindung nach Hohenthurm.

Standort Niemberg soll gesichert werden

Das Rathaus begründet seinen Vorschlag damit, dass die Grundschule Hohenthurm ab 2015 völlig überbelegt sein wird. Zudem gehe es darum, dem Standort Niemberg durch eine ausreichende Schülerzahl langfristig zu sichern und die Voraussetzungen für die Inanspruchnahme von Fördermitteln für anstehende Sanierungsmaßnahmen zu schaffen. Neben Hohenthurm und Niemberg gibt es mit der Bergschule noch eine dritte Grundschule in Landsberg.

Ihre Gegenargumente haben die Eltern bereits den Ortschaftsräten sowie den Ratsfraktionen vorgetragen. In der Stadtratssitzung (19 Uhr, Gasthof Goldener Löwe), in der die Verwaltungsvorlage beraten werden sollte, wollen die Eltern zudem ihren Protest kundtun. Dieser Druck zeigt Wirkung: Stadtratsvorsitzender Jurik Müller (Die Linke) sagte, dass eine Beratung zur jetzigen Zeit verfrüht sei. Am Mittwoch teilte dann Bürgermeister Heinrich mit, die Vorlage zurückzuziehen. „Wir wollen den Stadträten im Oktober noch einen Vergleich verschiedener Schulbezirks-Varianten vorlegen“, sagte er.

„Aussage unter Vorbehalt“

Den Wortbruch-Vorwurf der Eltern wies Heinrich entschieden zurück: Er habe zwar tatsächlich, gesagt, dass die Stadt die Plößnitzer und Braschwitzer langfristig Hohenthurm zuordnen wolle. Eine solche Aussage stehe aber immer unter dem Vorbehalt, dass sich Rahmenbedingungen - so wie jetzt in Hohenthurm - ändern könnten, so Heinrich. (mz/mit)