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Länderübergreifende Fachkräftevermittlung Länderübergreifende Fachkräftevermittlung: Arbeitsagenturen bei Job-Offensive uneins

Von Michael Tempel 29.03.2014, 07:51

Halle (Saale)/MZ - Bei der geplanten Job-Offensive für die Region rund um Halle und Leipzig gibt es offenbar Meinungsverschiedenheiten zwischen den Arbeitsagenturen. Während die Agenturen Halle und Oschatz (Landkreis Nordsachsen) eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet haben, mit der die länderübergreifende  Fachkräftevermittlung insbesondere im Umfeld des Flughafens Leipzig/Halle forciert werden soll, hat es die Leipziger Agentur abgelehnt, der Vereinbarung beizutreten.

"Die Vereinbarung regelt nichts Neues. Die überregionale Kooperation wird längst praktiziert“, sagte die Geschäftsführerin der Arbeitsagentur Leipzig, Elke Griese, der Mitteldeutschen Zeitung. Sie habe deshalb keine Veranlassung gesehen, der Kooperation beizutreten. So könnten Bewerber schon jetzt über die Stellenbörse der Bundesarbeitsagentur überregional nach Arbeitsplätzen suchen. Umgedreht werde bei der Vermittlung von Fachkräften an Unternehmen auch automatisch auf den Bewerber-Bestand aller Agenturen zurückgegriffen.

Anlass für die Zusammenarbeit Halle-Oschatz ist der enorme Personalbedarf der Firmen, die sich in den vergangenen Jahren rund um den Airport angesiedelt hatten. Der Flughafen in Schkeuditz liegt im Zuständigkeitsbereich der Oschatzer Agentur und nur wenige Kilometer von der Landesgrenze zwischen Sachsen-Anhalt und Sachsen-Anhalt entfernt. Wie es hieß, sind im Umfeld des Flughafens 130 Unternehmen mit insgesamt 6.000 Arbeitsplätzen ansässig. Allein im Jahr 2013 seien 1.600 neue Jobs geschaffen worden. Aktuell suchten die Firmen rund 500 neue Mitarbeiter.

Erstes konkretes Projekt der Kooperation war die Messe "Jobregional 2014" im Schkeuditzer Globana-Trade-Center. Bei der Premiere  am vergangenen Mittwoch präsentierten 53 Firmen ihre Stellenangebote, 1300 Arbeitnehmer nutzten die Gelegenheit, sich über die Jobs zu informieren "Sich allein auf die Jobbörsen der Arbeitsagenturen im Internet zu verlassen, reicht nicht. Nur im persönlichen Gespräch zwischen Arbeitgeber und Stellenbewerber kann geklärt werden, ob man zueinander passt", erläuterte Petra Bratzke, die Geschäftsführerin der halleschen Arbeitsagentur. In welchen Rhythmen die Messe künftig wiederholt wird, sei noch offen. Die Messe ist nach Angaben der Veranstalter, zu denen auch die Jobcenter Halle, Nordsachsen und Leipzig gehören, einzigartig in Mittedeutschland.

An der Ausrichtung der Messe hatte sich die Leipziger Agentur laut Geschäftsführerin Griese indes beteiligt, und man wolle dies auch künftig tun.  "Wir würden auch einen aktiveren Part übernehmen", so Griese.