Nach langem Hin und Her Land will Halles altes Finanzamt verkaufen
Halle (Saale) - Seit das Finanzamt das neue Gebäude am Hallmarkt im Januar 2016 bezogen hat, steht die ehemalige Behörde am Gimritzer Damm leer. Nach langem Hin und Her hat sich das Land nun zum Verkauf der Immobilie entschlossen: „Eine Nachnutzung durch eine Landesbehörde erscheint nach derzeitigem Kenntnisstand nicht wirtschaftlich und somit soll die Immobilie dem Verwertungsprozess zugeführt werden“, so Rotraud Schulze, Sprecherin des Magdeburger Finanzministeriums.
Pläne als Standort für weitere Hundertschaft der Polizei vom Tisch
Dafür sollen die Vorbereitungen nun anlaufen: Der Landesbetrieb Bau- und Liegenschaftsmanagement Sachsen-Anhalt (BLSA) sei laut Finanzministerium bestrebt, die Immobilie im Rahmen eines öffentlichen Bieterverfahrens zu vermarkten.
Damit sind die Pläne vom Tisch, die erst letztes Jahr bekannt wurden: Damals hieß es aus Magdeburg, dass geprüft werde, ob eine weitere Einsatzhundertschaft der Landesbereitschaftspolizei in Halle stationiert wird - im ehemaligen Finanzamt.
Aber auch geplante Neueinstellungen bei Lehrern und der Polizei sowie Weiterbildungsangebote für Lehrer seien im Gespräch als mögliche Nachnutzung, so eine Ministeriumssprecherin 2018.
Ahnungslosigkeit im Rathaus bei Verkaufsplänen vom Land
Immer wieder war auch die Rede von einer gemeinsamen Entwicklung des Landes und der Stadt für das 20.000 Quadratmeter große Areal als Wohnstandort. Dieses Ziel verfolge die Stadt weiter, Stadtsprecher Drago Bock.
Ahnungslosigkeit herrscht jedoch angesichts der Verkaufspläne des Landes im Rathaus: „Der Stadt Halle liegen keine Informationen seitens des Landes Sachsen-Anhalt vor, dass ein öffentliches Bieterverfahren eröffnet werden soll.“
Seit der Entscheidung für einen Neubau des Finanzamtes an der Spitze dränge die Stadt allerdings auf eine Entwicklung des Gesamtareals, so Bock. „Es gehört angesichts seiner Lage zu den prioritären Entwicklungsflächen. Grundsätzlich wird eine Wohnnutzung weiterhin angestrebt. Dafür liegen mehrere Investorenanfragen vor.“ (mz/szö)