1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halle
  6. >
  7. Lagerhalle für alle: Lagerhalle für alle: So funktioniert das neue System der Miet-Boxen in der Ottostraße

Lagerhalle für alle Lagerhalle für alle: So funktioniert das neue System der Miet-Boxen in der Ottostraße

Von Jonas Nayda 22.10.2020, 09:22
Eröffnung mit Elefant: Bei „Yes Box“ in der Ottostraße werden ab Mittwoch Stauräume über das Internet vermietet.
Eröffnung mit Elefant: Bei „Yes Box“ in der Ottostraße werden ab Mittwoch Stauräume über das Internet vermietet. Nayda

Halle (Saale) - Große Lagerhallen zu vermieten ist schwer in der aktuellen Zeit. Nur wenige Unternehmen in Halle sind auf der Suche nach tausenden Quadratmetern Fläche, die leer stehen. Susann und Stefan Martin, Geschäftsführer des Immobiliendienstleisters SRM Holding haben deshalb den Spieß umgedreht: Die große Lagerhalle neben dem Globus-Markt in der Ottostraße nutzen sie ab sofort einfach selbst. 750.000 Euro haben sie investiert und aus dem einen großen Depot kurzerhand insgesamt 165 kleine gemacht. Die vermieten sie wiederum einzeln an verschiedene Kunden.

„Boxen“ reichen aktuell für Lagerraum von von bis zu 20 Kubikmetern

Das Angebot richtet sich hauptsächlich an Privatpersonen, die ein paar Gegenstände zwischenlagern möchten. „In ihren Wohnungen haben die Menschen immer weniger Platz, die Nachfrage nach Stauraum ist extrem gestiegen“, sagt Stefan Martin. Die sogenannten „Boxen“, die er anbietet, reichen aktuell von einem bis zu 20 Kubikmetern. Später sollen auch noch größere Lagerräume mit mehr als 100 Kubikmetern dazu kommen.

Die Idee, abschließbare Räume für einen längeren Zeitraum zu vermieten, ist nicht neu. Das Konzept von „Yes Box“, wie die Martins ihre Lagerhalle nennen, ist aber innovativ: Kunden können im Internet einen Lagerraum buchen, füllen online den Mietvertrag aus und können dann mit einem Zugangscode selbstständig in die Ottostraße fahren, um ihre Gegenstände einzulagern.

Voraussetzung: Man muss volljährig sein

An sieben Tagen in der Woche und 24 Stunden lang ist der Zugang möglich. So kann man praktisch ohne den Kontakt zu einem Mitarbeiter den Service von „Yes Box“ nutzen - in Zeiten von Corona sicher besonders vorteilhaft. Gesichert ist die Anlage trotzdem, und zwar durch einen Wachschutz und Videokameras. Die können auch von der Firmenzentrale in Leipzig aus überprüft werden.

Die Lagerboxen sind zwar nicht beheizt, aber unter zehn Grad Celsius soll die Temperatur nie fallen, sagt Stefan Martin. Im Sommer könne es möglicherweise auch mal etwas wärmer werden, da es keine Klimaanlage gibt. Eine Mindest- oder Maximalmietdauer für die Boxen gibt es nicht. Aber Kunden müssen sich an ein paar Regeln halten: Zum Mieten muss man volljährig sein. 

Die kleinste Box (1 Kubikmeter) kostet 15 Euro pro Monat

Außerdem ist es verboten, Benzin, Sprengstoff, Chemikalien oder Lebensmittel einzulagern. Auch lebende Tiere dürfen nicht in einem der Lagerräume eingesperrt werden. Kostenpunkt: Die kleinste Box (1 Kubikmeter) kostet 15 Euro pro Monat, fünf Kubikmeter kosten 105 Euro. Ab Mittwoch ging es los. Stefan Martin ist zuversichtlich, bereits die Hälfte aller Boxen sei für eine Reservierung angefragt worden.

Zu Tieren haben die Martins ein sehr gutes Verhältnis. Am Dienstag, dem Tag der Eröffnung der Yes Boxen hat die Firma nämlich die Tierpatenschaft für die Elefantendame „Pori“ im Bergzoo übernommen. „Ein Elefant passt perfekt zu uns. Er ist groß und ruhig, genau wie wir auch“, sagt Stefan Martin. (mz)