Geplante Einsparungen Kürzung von 100 Stellen geplant: Fraktionen stehen hinter Universität-Rektorat in Halle
Studenten wollen gegen die geplante Strukturreform demonstrieren.

Halle (Saale) - Mehrere Stadtratsfraktionen haben sich in die Kürzungsdebatte an der Martin-Luther-Universität (MLU) eingeschaltet. Sowohl Die Linke, als auch die FDP und Hauptsache Halle & Freie Wähler (HH/FW) stärken dem Rektorat den Rücken. Am Mittwoch soll im akademischen Senat der MLU darüber diskutiert werden, ob bis zu 100 Stellen an der Uni gekürzt und mehrere Institute aufgelöst werden sollen, um Geld zu sparen.
Kürzungen von Stellen wäre enorme Schwächung des Hochschulstandorts Halle
„Die Uni Halle ist das Juwel der Hochschullandschaft in Sachsen-Anhalt. Strukturreformen, wie sie nun kommen könnten, wären eine enorme Schwächung des Standortes Halle“, sagt FDP-Landtagskandidat Konstantin Pott, der auch für die liberale Hochschulgruppe an der MLU aktiv ist. Es brauche eine Debatte zwischen Hochschulen und Politik, um die Finanzierung sicherzustellen.
Die Fraktion HH/FW sieht eine „eklatante Fehlbeurteilung“ in den Kürzungsplänen und kritisiert vor allem den beabsichtigten „Kahlschlag“ am sportwissenschaftlichen Institut. „Das Kaputtsparen der seit vielen Jahren in unserer Stadt ansässigen Bildungseinrichtung wird zum weiteren Niedergang des Sports in Halle führen“, sagt Fraktionsvorsitzender Andreas Wels. Kürzungen hätten fatale Folgen für Sportvereine, weil möglicherweise weniger ausgebildete Trainer und Übungsleiter oder Sportlehrer zur Verfügung stehen.
Inzwischen haben mehr als 10.000 Menschen bei der Onlinepetition gegen die Kürzungen an der MLU unterschrieben
„Wir glauben, dass es nicht die Lösung sein darf, dass die MLU sich von wesentlichen Fachbereichen trennen muss“, schreibt die Linksfraktion in einer Pressemitteilung. Halle schöpfe aus seinen Hochschulen „ungeheures Potential“, die Diskussion um Kürzungen betreffe deshalb nicht nur die Uni, sondern die gesamte Stadt. Die Linken unterstützen die Demonstration von Studenten, die im Vorfeld der Senatssitzung am heutigen Mittwoch um 12 Uhr auf dem Universitätsplatz stattfinden soll. „Es ist völlig richtig, dass unter dem Motto MLUnterfinanzierung zu Protesten aufgerufen wird“, heißt es in der Linken-Mitteilung.
Inzwischen haben mehr als 10.000 Menschen bei der Onlinepetition „Kahlschlag an der MLU verhindern, Fakultäten retten!“ unterschrieben, die vom Fachschaftsrat der von Kürzungen bedrohten Philosophischen Fakultät I ins Leben gerufen wurde. Der Studierendenrat der MLU unterstützt sowohl die Petition als auch die Demonstranten. „Wir fordern die Senatoren dazu auf, das Konzept am Mittwoch abzulehnen“, schreibt der Stura in einer Stellungnahme. (mz)