Kunst im Schweinestall Kunst im Schweinestall: Schmalz zur Vernissage
Krosigk/MZ. - Dass Hans-Joachim Triebsch nicht nur Wände bemalt, sondern auch ein Faible für Ikea-Stühle und -Kommoden hat, ist dem halleschen Galeriebesucher sicher nicht verborgen geblieben. Ein beliebtes Motiv auf den Echtholz-Möbeln: Schweineköpfe. Im Künstlerhaus 188 haben sie schon gestanden und in der Galerie des neuen theaters.
Nun befinden sie sich an einem Ort, über den Triebsch mit Überzeugung sagt: "Hier stehen meine Möbel gut." Der Ort der Schau ist ein ehemaliger Schweinestall im Krosigker Ortsteil Kaltenmark. Der Stall ist Teil des alten Hubbe-Hofs, den die gelernte Schweinezüchterin Brigitte Prüfer mit ihrem Mann saniert und damit für Kunst und Kultur urbar macht.
Mit den Möbeln und Bildern von Triebsch und der Keramik seiner Ehefrau Susanne Rothe ist nun eine erste große Schau im Dorf zu sehen. Die Ausstellung orientiert sich allerdings nicht vollkommen am Schwein. Von Triebsch sind auch Bilder mit clownesken Masken zu sehen; Susanne Rothe zeigt zahlreiche Gefäße, die in ihrer zurückhaltenden Farbigkeit und Musterung mit der Kargheit des Raums und dessen beeindruckendem Kreuzgewölbe harmonieren.
Und dennoch ist das Schweinemotiv der Blickfang in der reizvollen Ausstellung. Dabei zeigt Triebsch nicht immer das "Knuddeltier", wie er es nennt: "Auch die übliche Verwertung des Schweins habe ich darstellen wollen." So sind eben auch drei Pastelle zu sehen, die rohe Fleischstücke zeigen. Zur eher angenehmen Verdeutlichung des Schweineschicksals reichte Frau Prüfer den Besuchern der Vernissage: na klar, Schweineschmalz.
Bis 31. August; mittwochs von 10 bis 18 Uhr, donnerstags von 15 bis 17 Uhr, freitags von 16 bis 18 Uhr sowie nach telefonischer Vereinbarung unter 0170/825 42 15.