Kulturhauptstadt Kulturhauptstadt: Halle als Comedy-Metropole?
HALLE/KÖLN/MZ. - Und mit der TV-Show "Cindy und die jungen Wilden", die just jene Cindy aus Marzahn als neue Patentante der televisionären Lustbarkeit auf der Bühne des Steintor-Varietés moderierte, ist Sachsen-Anhalts Kulturhauptstadt nun endgültig überregional ins Blickfeld gerückt. Gleich zwei Fernseh-Shows mit Cindy wurden hier aufgezeichnet - die erste ist schon gesendet.
Dass die Gründe für diese erfreuliche Entwicklung mit ihren noch erfreulicheren Aussichten aber nicht am hellen Saalestrand oder gar in der Unterhaltsamkeit des Hallensers zu suchen sind, machte am Dienstag der Producer Arno Schneppenheim gegenüber der MZ deutlich. Sein Fazit der Pilotsendung in Halle: "Kurz gesagt: Gut. Eine tolle Atmosphäre." Die Location habe alle Erwartungen erfüllt und sei deshalb "eine Option für weitere Projekte", so der Verantwortliche der Kölner Firma Brainpool, die die beiden Sendungen mit Live-Aufnahmen für RTL produziert hat.
Durch ein spezielles Lichtkonzept habe das Theater noch besser auf dem Bildschirm gewirkt. Und obwohl das Haus nicht leicht zu bespielen und der Aufbau aufwändig gewesen sei, könne man sich gut vorstellen, hier wieder zu produzieren. Was der Producer insbesondere für Comedy wichtig fand, war die tolle Stimmung des halleschen Publikums und, dass die Künstler an dieser "Original-Location" selbst so viel Spaß gehabt hätten, was von ihrer Seite "durchweg positive Reaktionen" zur Folge hatte. Die gab es dann - laut Brainpool-Sprecherin Katrin Ahues - prompt auch vom Fernsehpublikum. "RTL hat uns gesagt, die Einschaltquoten seien sensationell" gewesen - was auch nicht gerade gegen weitere Projekte in Halle spreche.
All das geht Steintor-Chef Rudenz Schramm natürlich "runter wie Öl". In seinen Gesprächen mit den Beteiligten hat er vor allem immer wieder gehört, dass die "Patina" aus 120 Jahren Steintor die Comedy-Gemeinde fasziniert habe. Auf die hatten er und seine Mitstreiter in den letzten zwölf Jahren seit der Wiedereröffnung des Hauses übrigens voll gesetzt: mit Erfolg. Denn inzwischen war alles da, was in der Kabarett- und Komikbranche Rang und Namen hat. Die "Kröm de la Kröm" sozusagen, wie Kurt Krömers neues Programm heißt, mit dem der Berliner Comedy-Star im Herbst kommt.
Fehlt eigentlich nur noch Harald Schmidt. Aber, so Schramm, "den kriegen wir auch noch, wenn er vielleicht bald mal wieder mehr Zeit hat."
Der Sendetermin für die zweite Show "Cindy und die jungen Wilden" auf RTL steht noch nicht fest.