Kugelstoßen Kugelstoßen: Terlecki wechselt Standort nach Halle

Halle/MZ - In Magdeburg sind sie noch ahnungslos - und werden verblüfft sein. Kugelstoßerin Josephine Terlecki hat eine neue sportliche Heimat gefunden: die Brandberge in Halle. Die 27-Jährige gehört mittlerweile zur Trainingsgruppe von Coach René Sack. „Ja, sie trainiert jetzt bei mir“, bestätigt er. Und sein bisheriger Haupt-Schützling, Diskuswerferin Nadine Müller, ist froh: „Da muss ich wenigstens künftig nicht mehr komplett allein trainieren“, sagt sie. Denn zumindest die Kraft-Einheiten sind bei beiden Disziplinen ähnlich angelegt.
Vor 14 Tagen hatte Josephine Terlecki beim SC Magdeburg, dem sie seit 2011 angehörte, ihren Abschied bekanntgegeben - ohne ihr Ziel zu verraten. „Ich wäre gern weiter für den SCM gestartet, allerdings unter der Bedingung, mich anderswo einer neuen Trainingsgruppe und einem neuen Trainer anschließen zu können. Aber das hat der SCM abgelehnt - und das kann ich auch verstehen“, hatte sie der „Volksstimme“ gesagt. Also sagte sie dem Verein Tschüss.
„Sie hat wirklich Potenzial"
Ihr Wechsel hat einen einfachen Hintergrund. Dieses Jahr war für die EM-Vierte von 2012 ein verlorenes. Sie stagnierte in ihren Leistungen - Bestweite 18,87 Meter (2012) - und verpasste bei der WM in Moskau nach einer enttäuschenden Qualifikation (17,87 Meter) den Endkampf der besten Zwölf. Außerdem hörte ihre Mitstreiterin Nadine Kleinert auf, und der Ruhestand von ihrem 63-jährigen Trainer Klaus Schneider ist absehbar. „Mein Bauchgefühl sagte mir, es sei Zeit für eine Veränderung. Und wenn nicht jetzt, wann dann?“
In Halle will sie einen Neuanfang unter Sack. „Sie hat wirklich Potenzial, aber wir müssen erst einmal zusehen, dass sie stabil um 18,50 Meter stoßen kann“, sagt der neue Trainer über die Sportsoldatin.
Offen ist jedoch nach wie vor, für welchen Verein Josephine Terlecki in Zukunft starten wird. Bei den Halleschen Leichtathletik-Freunden, dem Klub von Sack und Nadine Müller, hat sie jedenfalls nicht unterschrieben. Noch nicht?
Das künftige Logo auf dem Trikot seines neuen Schützlings ist für Sack zunächst auch nebensächlich: „Sie wird, egal unter welchen Vereinsnamen sie dann startet, bei uns trainieren.“ Aber natürlich gibt es Bestrebungen Terlecki, an einen hiesigen Klub zu binden.