Kuchenparadies in Halle Kuchenparadie in Halle (Saale): Im Kafé Kaju bäckt der Chef noch selbst

Halle (Saale) - Es begann mit Muffins und Kaffee aus der Pumpkanne. Im September 2011 - die Pläne für ihr gemeinsames Café gab es schon, eröffnen sollten sie aber erst Monate später - standen Rainer Kulitze und sein Geschäftspartner im über Generationen geführten, ehemaligen Lebensmittelgeschäft von Carl Güstel.
Zum Tag des offenen Denkmals versorgten die neuen Betreiber die Besucher mit Leckereien und mit ihren Ideen für das neue „Kafé Kaju.“ Gesellig und gemütlich sollte es sein und vor allem eins war von Beginn an wichtig: „Bei uns steht immer der Kunde an erster Stelle“, erklärt Inhaber Rainer Kulitze.
Im Kafé Kaju füllen Gäste die Regale
Dass sich die ausgedienten Lebensmittelregale nach der Eröffnung des Cafés vor fünf Jahren schnell mit ausgewählten Kaffeekannen, Tassen und Untertellern füllten, ist einer schlagfertigen Antwort zu verdanken. „Die alten Regale werden doch wohl hoffentlich nicht entsorgt?“, hatten Besucher schon zum Denkmaltag gefragt. „Meine Mutter freut sich, wenn sie den Schrank leer bekommt“, scherzte Rainer Kulitze damals zurück.
Statt die Regale wie ursprünglich geplant mit Waren wie Kaffeepäckchen, Keksen oder Pralinen zu bestücken, kamen immer neue schöne Geschirrteile zusammen, die Gäste vorbeibrachten, oft begleitet von Geschichten. Die Flächen sind inzwischen längst gefüllt: „Aber der Schrank von meiner Mutter ist immer noch voll“, sagt Rainer Kulitze.
Im Kafé Kaju sind alle Kuchen selbst gebacken
Der 49-Jährige arbeitet inzwischen zusammen mit seinem Kollegen Michael Graban. Zur Kaffeezeit wird es eng in der Großen Steinstraße 25: Alle Kuchen sind selbst gebacken. Als Kind hatte Rainer Kulitze zwar einen ordentlichen Rührkuchen zusammenbekommen, ein Bäcker war an dem gebürtigen Hallenser allerdings nicht verloren gegangen.
Heute sieht das schon ganz anders aus: In der Auslage stehen Orangen-Mandarinentorte mit Cappuccinosahne, Frankfurter Kranz oder Zupfkuchen und Donauwelle.
Gute Kuchenrezepte kommen auch von den Gästen selbst.
Und weil es im Kafé Kaju gern auch familiär zugeht, kann es auch vorkommen, dass gute Rezepte von den Kunden selbst kommen, so wie für einen der Klassiker, Mohnkuchen mit Schmanddecke, zum Beispiel.
Wie sehr das Kafé Kaju in fünf Jahren an Erfahrungen und Erlebnissen gewachsen ist, kann Rainer Kulitze auch an den Gästen erkennen. Die junge Kundin, die während ihrer Schwangerschaft zum Schokoladetrinken ins Café kam, ist immer noch regelmäßig zu Besuch - auch mit ihrer Tochter, die im Stehen mittlerweile locker über die Tischkante sehen kann.
Buntes Publikum: Ins Kafé Kaju kommt vom Studenten bis hin zum älteren Ehepaar jeder
Allgemein ist Kinderfreundlichkeit ein wichtiges Anliegen des Inhabers: Familien sind im Kaju gern gesehen: „Eigentlich kommt jeder hierher. Vom Studenten bis hin zum älteren Ehepaar“, sagt Rainer Kulitze.
Ein Plätzchen für die Kunst ist im Café auch regelmäßig frei, zum Beispiel für Werke des befreundeten Künstlers Klaus Rebsch.
Geheimnis um den Namen „Kaju“
Im Sommer gibt es für Gäste zusätzliche Plätze im Kaju-Garten. Wer keine Lust auf eine Kaffeerunde hat, kann sich mit herzhaften Mahlzeiten stärken. Im Herbst und Winter wird als Tagesgericht meist Suppe angeboten, in den Sommermonaten gibt es Salate.
Und warum heißt das Café eigentlich „Kaju“? „Das ist eine Geschichte, die wir unseren Gästen gern selbst erzählen,“ sagt Rainer Kulitze. Und bei einem Kaffee soll das ja ohnehin am besten klappen. (mz)