Johannes Oerding in Halle Konzert Johannes Oerding in Halle: Warum der sympathische Sänger ein Hallunke ist

Halle (Saale) - Was für ein Tag! Rund 13.000 Hallenser und Gäste der Stadt haben an diesem Mittwoch den Tag der Deutschen Einheit gemeinsam auf dem halleschen Markt gefeiert - mit einem Star, der sympathischer nicht hätte sein können. Wie schon in den Jahren zuvor hat die Stadtverwaltung auch in diesem Jahr ein großes Gratiskonzert organisiert. Nach den Prinzen, Silly und nach Max Giesinger im vergangenen Jahr gab sich nun Johannes Oerding die Ehre, für die Hallenser zu singen.
Johannes Oerding in Halle: „Es ist mir eine große Ehre, hier zu sein“
Doch bevor der Sänger, der fünf Alben herausgebracht und in diesem Jahr auf Tournee durch halb Europa war, auf der Bühne zwischen Rotem Turm und Marktkirche erscheint, darf sich der 36-Jährige in das Goldene Buch der Stadt eintragen.
„Es ist mir eine große Ehre, hier zu sein“, so der Münsteraner. Und - dass es das erste Mal sei, dass er seine Unterschrift in ein Goldenes Buch setze. „Ein bisschen wie Poesiealbum“, sagt er dann später auf der Bühne - und lacht.
Johannes Oerding in Halle: Besonderer Moment für sechs Fans
Und natürlich nutzen seine Fans die Gelegenheit, im Stadthaussaal ihrem Idol einmal ganz nah zu sein. Luisa zum Beispiel. Die junge Frau, vor einer Woche 17 geworden und von ihren Eltern mit einer Oerding-Fan-Tasse beschenkt, lässt sich das Souvenir gleich vom Sänger signieren, Selfie inklusive. „Ich habe Johannes bei seinem allerersten Konzert erlebt, seitdem war ich bei fast jedem dabei“, so Luisa.
Noch näher als alle anderen indes kommen an diesem Nachmittag sechs weibliche Fans dem Star: Sie waren als Teilnehmer eines Ideen-Wettbewerbs, wie man den Tag der Deutschen Einheit künftig noch gestalten könnte, ausgelost worden und hatten ein Meet-and-Greet mit Oerding gewonnen - und dürfen nun eine Viertelstunde lang ihr Idol mit Fragen löchern.
Oerding plaudert aus dem Tourleben seiner Band, verrät, dass er auf außergewöhnlichen Locations genauso gern spiele wie in kleinen Klubs. „Aber natürlich sind große Arenen auch ziemlich cool“, so Oerding.
Einheitsfeier in Halle: OB Wiegand ruft zu Gemeinsamkeit und Übernahme von Verantwortung auf
Fast eine große Arena ist dann auch Halles Marktplatz, der voll von Tausenden fröhlichen Menschen ist. „Der Tag der Deutschen Einheit ist viel mehr als ein Tag, an dem wir alle frei haben und ein kostenloses Konzert hören dürfen“, sagt OB Wiegand und verweist auf 28 Jahre geeintes Deutschland, in dem es aber immer noch Zweifler, Extremisten und Nationalisten gebe - in Ost wie in West.
„Doch die Demokratie ist stärker, auch wenn sie anstrengend ist“, so Wiegand, der zu Gemeinsamkeit und Übernahme von Verantwortung aufruft.
Johannes Oerding verspricht, wieder nach Halle zu kommen
Dann tritt Johannes Oerding auf die Bühne, die zuvor von den Technikern gegen heftige Windböen bis Stärke 7 gesichert werden musste. „Hallo Halle!“, ruft der Sänger mit Hut und Gitarre in die Menge, und das Publikum bereitet dem Star einen grandiosen Empfang.
Oerding singt sehnlichst erwartete Songs, lässt mal die Herren, mal die Damen in den Zuschauerreihen singen und erklärt den Kindern im Publikum, dass Alkohol nicht unbedingt empfehlenswert sei. „Ist ja heute ein Familientag“, so der Sänger, der sich später dann von der Bühne den Weg zum Getränkestand bahnt und dort ein Bier ordert.
„Ich bin ein Hallunke“, gesteht er, da er schon mal 14 Tage in Halle gelebt habe. Nach zwei Stunden vollem Konzertprogramm und drei Zugaben entlässt Oerding seine begeisterten Fans in die Nacht mit dem Versprechen: „Halle, ich komme wieder!“. (mz)