Konzert im Steintor Halle Konzert im Steintor Halle: Peter Maffay beendet Kneipenfestival "Feez ham"

Halle (Saale) - Schöner hätte das erfolgreiche hallesche Kneipenfestival „Feez ham“ nicht enden können: Rockstar Peter Maffay ist an diesem Freitagabend der „Überraschungsgast“ im - unter Coronabedingungen mit rund 140 Gästen „voll besetzten“ - Steintor.
Wobei: „Überraschend ist es schon lange nicht mehr, dass Peter Maffay in Halle ist“, meint Moderator Peter Brock augenzwinkernd mit Verweis darauf, dass die Saalestadt längst Maffays Heimat geworden sei. Gemeinsam mit zwei seiner Musiker und fünf halleschen Künstlern bestreitet Maffay diesen Abend, der ein Novum in Zeiten von Corona ist.
Maffay steht mit Freundin Hendrikje Balsmeyer auf der Steintor-Bühne
Mit auf der Bühne sitzt an den Background-Mikros auch Sängerin und Maffays Lebenspartnerin Hendrikje Balsmeyer - zusammen mit den stimmgewaltigen Sängerinnen Tila Brea und Annika Doherty. Mit Drummer Matthias „Meff“ Schimetzek-Nilius und Kai Büttner am Bass hat Maffay auch zwei hallesche Musiker, die ihn nicht zum ersten Mal begleiten, auf die Bühne geholt.
Organisiert haben das Konzert der Verein Pro Halle und das Steintor-Team - um, wie Pro-Halle-Vereinsvize Sascha Gläßer sagt, die hallesche Gastro- und Musikszene zu unterstützen und nach der langen Corona-Zwangspause wieder neu zu beleben. Dies, sagt Gläßer, sei rundum gelungen, und eine weitere Auflage sei nicht ausgeschlossen.
Donnernder Applaus für Peter Maffay in Halle
Das Publikum indes hat wie an den anderen sechs Festivaltagen zuvor die Tickets per Losverfahren ergattert und darf an diesem Abend vor Konzertbeginn ein Menü aus dem Steintor-Restaurant „Lözius“ genießen. Punkt 20 Uhr betritt dann Maffay die Bühne - und wird mit donnerndem Applaus begrüßt. „Es tut gut, diesen Beifall zu erleben, den wir lange nicht mehr gehört haben“, sagt Maffay - auf einem Stuhl sitzend, die Gitarre vor sich - ins Mikrofon.
Er freue sich, mal wieder in Halle zu sein, sagt er, singt „Liebe wird verboten“ und „Über sieben Brücken“ - letzteres wird vom Publikum lautstark mitgesungen und gefeiert. Maffay erzählt, dass er Karat gefragt habe, ob er deren berühmten Song covern dürfe. „Durfte ich“, sagt er - und freut sich, dass der nun eine Hymne für Ost und West gleichermaßen sei.
Maffay warnt: Veranstaltungsbranche ist in Existenznot
Zwischen den Songs plaudert Maffay, der am Rande des Konzerts sogar noch Zeit für ein Interview hat, wie mit Freunden. Er wolle in diesen für alle schweren Zeiten ein Signal setzen, dass Kunst und Kultur lebenswichtig seien, sagt Maffay gegenüber der MZ.
Nicht nur Musiker, sondern die ganze Veranstaltungsbranche sei in Existenznot, Geld als Unterstützung bei vielen noch nicht angekommen. Schlimmer aber sei, dass es keine Auftritte gebe, das Publikum fehle. „Umso schöner sind Konzerte wie dieses, das für uns sehr motivierend ist“, sagt Maffay.
Dennoch könne das nicht alles sein, irgendwann müsse es wieder eine Normalität geben wie vor Corona. Seine Tour aus Anlass seines 50-jährigen Bühnenjubiläums, die er nach drei Konzerten abbrechen musste, hofft Maffay im Herbst 2021 wieder aufnehmen zu können. (mz)