Komödiantin zieht in den Liebeskampf

Halle/MZ. - Und nachdem sie in der Schnurre "Der feingeschmeckte Suppenkoch und die liebende Bratwurst" bereits reichlich Proben ihres Temperaments und komischen Talents gegeben hat, darf sie - abermals im Duo mit Enrico Petters - nun schon mit der zweiten großen Rolle ran. In der Beziehungskiste "Eden" von Eugene O' Brien zieht sie in einen aussichtslosen Liebeskampf.

Der wird zum Krampf, weil ihn Ehe-Krüppel austragen. Es sind Zwei, die einst übrig geblieben waen und nun auch immer weniger füreinander übrig haben, weil Alltag und Alkohol sie mehr und mehr entzweien. "Man kann sich trotzdem hinein versetzen" - sagt Anke Stedingk über die sehr unverblümt erzählte Geschichte. "Denn", so die junge Schauspielerin: "Wer hat nicht schon mal vergeblich versucht, die Liebe oder auch nur die Aufmerksamkeit eines Partners auf sich zu ziehen."

Dass ihre komödiantische Ader bei einer so harten Story nicht zum Tragen kommen könnte, fürchtet die Neue vom Thalia übrigens nicht. Weiß sie doch längst, wie schnell das Tragische ins Komische kippt. Und genau in solchen Situationen blüht sie auf der Bühne auf, spürt sie doch die Ambivalenz, die zum Charakterfach qualifiziert, auch in sich selber: "Man kann ja", meint sie fast schon weise, "nur dann wirklich komisch sein, wenn man auch ernst ist."

Premiere "Eden" am Freitag, 20 Uhr, großes Thalia-Theater (Kardinal-Albrecht-Straße).