Kommentar zur Straßenschilder-Aktion Kommentar zur Straßenschilder-Aktion: Den Opfern unwürdig
Halle (Saale) - Mit dem Überkleben von 50 Straßenschildern im Paulusviertel haben die so genannten Aktivisten weder sich noch den NSU-Opfern einen Gefallen getan. Sie selbst haben sich durch das selbstgefällige Bekennerschreiben erstens der Gefahr ausgesetzt, für die Reparatur der Schilder blechen zu müssen. Das wäre zu wünschen.
Zweitens offenbaren sie, wie wenig sie sich für Historisches interessieren und wie sehr sie von ihrem Hass auf alles Bürgerliche getrieben sind. Wer davon spricht, Straßennamen mit NS-Bezug zu überkleben und sich dann ausgerechnet am August-Bebel-Platz austobt, der sollte zum Geschichtsbuch statt zu Leiter und Klebeband greifen.
Straßenschilder-Aktion ist den NSU-Opfern unwürdig
Doch noch viel schlimmer als die Selbst-Bloßstellung ist der Schaden, den die Täter dem Gedenken an die NSU-Opfer zufügen. Ihre Namen auf schiefe Klebeband-Bahnen zwischen Straßenbahnhaltestellen und der Bäckerei an der Ecke aufzubringen, ist ihrer unwürdig.
Die mutmaßlich für die Aktion verantwortliche „Interventionistische Linke“ spricht von einem Akt des Respekts für die Opfer. Respektvoll wäre es, den Hinterbliebenen in Sachen Ehrung den Vortritt zu lassen und selbst im Hintergrund zu bleiben. (mz)
Den Autor erreichen Sie unter: [email protected]
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