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  7. Kita Streik in Halle am Donnerstag: Eltern benötigen Notbetreuung

Hiobsbotschaft für Eltern Warum in Halles Kitas am Donnerstag wieder gestreikt wird

Anfang März hatte die Gewerkschaft bereits zum Arbeitskampf in den städtischen Einrichtungen aufgerufen. Jetzt soll einen halben Tag die Arbeit ruhen.

Von Dirk Skrzypczak Aktualisiert: 05.04.2022, 12:33
Anfang März hatten Erzieherinnen in Halle schon einmal ihre Arbeit niedergelegt.
Anfang März hatten Erzieherinnen in Halle schon einmal ihre Arbeit niedergelegt. Foto: Silvio Kison

Halle (Saale)/MZ - In Halle müssen sich die Eltern von Tausenden Kindern am Donnerstag wieder um alternative Betreuungsmöglichkeiten kümmern. Für den 7. April hat die Gewerkschaft Verdi erneut alle Beschäftigten der 55 Kitas und Schulhorte des städtischen Eigenbetriebs zu einem Streik aufgerufen. Verdi hatte bereits am 8. März die städtischen Kindertagesstätten mit einem Arbeitskampf lahmgelegt. Die Stadt beschäftigt dort 807 Angestellte, die sich um 5.760 Kinder kümmern.

Dieses Mal soll der Streik aber erst ab 12 Uhr beginnen. Das Capitol in der Lauchstädter Straße soll zur Streikzentrale werden. Dort ist von 14 bis 16 Uhr auch eine Diskussionsrunde mit Vertretern der Stadt- und Landespolitik geplant. Verdi fordert von den kommunalen Arbeitgebern eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen, Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel und die finanzielle Anerkennung der Arbeit. Am 22. März war die zweite Tarifrunde vertagt worden.

„Die Politik muss verstehen, welchen Belastungen die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst seit Jahren ausgesetzt sind; dass Ausbildung immer noch viel zu unattraktiv gestaltet wird, um dem Fachkräftemangel wirksam entgegen zu treten“, sagte Gewerkschaftssekretär Johannes Mielke. Die Enttäuschung in der Verhandlungskommission über die Haltung der Arbeitgeberseite sei massiv. In Fragen der Entlastung und der Verbesserung der Arbeitsbedingungen sowie für die Aufwertung der Berufe seien nicht einmal Ansätze für Kompromisslinien gefunden worden.

An der Diskussionsrunde sollen unter anderem Dennis Hellmich (Grüne), Andreas Silbersack (FDP), Monika Hohmann (Linke) und Kay Senius (SPD) teilnehmen.