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Trend aus der Großstadt Kinderfreundliche Cafés in Halle (Saale): Wohin kann mit mit den Kindern ins Café?

Von Nele Becker 12.02.2017, 14:00
Nadine Völke betreibt das Eltern-Kind-Cafe Solea in der Ludwig-Wucherer-Straße in Halle.
Nadine Völke betreibt das Eltern-Kind-Cafe Solea in der Ludwig-Wucherer-Straße in Halle. Günter Bauer

Halle (Saale) - Ein Baby robbt durch die Räume und ein kleines Mädchen spielt in der Kinderküche im Spielebereich des etagenartig angelegten Cafés. Die großen und kleinen Gäste verteilen sich auf den verschiedenen Ebenen. „Das stapelt sich ein bisschen. Unten spielen die kleinen Kinder von etwa ein bis fünf Jahren“, erklärt Nadine Völke, Inhaberin des Eltern-Kind-Cafés Solea im Paulusviertel in Halle.

Großstadt-Trend ist in Halle noch selten zu finden

Was in vielen deutschen Großstädten längst bekannt ist, scheint in Halle noch eine Rarität: Familiencafés, auch Eltern-Kind-Cafés genannt, erfreuen sich unter jungen Familien wachsender Beliebtheit. In Berlin Charlottenburg, Friedrichshain und Kreuzberg sind sie unter den Namen „Kreuzzwerg“, „Carlaconradpaula“ oder „Kids Café“ an gefühlt jeder zweiten Straßenecke zu finden.

Steigende Geburtenzahlen sorgen auch in der Stadt Halle für potentiell mehr Kunden, die nach kinderfreundlichen Ausgehmöglichkeiten suchen. Momentan sorgen zwei Cafés in Halle für ein abwechslungsreiches Eltern-Kind-Angebot: das „Eltern-Kind-Café Solea“ und „Das Dreierlei“.

Café Solea in Halle: Hier dürfen Kinder spielen, während die Eltern Kaffee und Kuchen genießen

Im Spielebereich des Cafés Solea sorgt vor allem ein Piratenschiff zum Herumklettern für Aufregung bei den jungen Gästen. Mütter mit ihren Babys halten sich überwiegend im oberen Cafébereich auf. Die Holzvertäfelung, helle Wandfarben, bunte Stuhlbezüge und Sofas laden zum Verweilen ein. Während die Kinder spielen, kommen die jungen Eltern bei Kaffee und Kuchen zur Ruhe.

Das Personal reagiert gelassen auf die tägliche Herausforderung des Cafébesuchs mit Kleinkindern, denn sie sind darauf spezialisiert.

Eltern mit Kindern wird oftmals mit Verständnislosigkeit begegnet

Das Problem mit kleinen Kindern in ein Café zu gehen, um gemütlich einen Latte Macchiato zu trinken, kennt die Inhaberin des Cafés Solea, die selbst Mutter eines kleinen Kindes ist. Eltern mit Kindern würde oftmals mit Verständnislosigkeit begegnet und verärgern schlimmstenfalls andere Cafébesucher. Im Jahr 2015 gründete Völke schließlich das Eltern-Kind gerechte Café Solea, um Familien einen entspannten Cafébesuch zu ermöglichen.

Café Solea in Halle: Selbstgemachte Speisen statt Schnitzel und Pommes

Neben einer großen Kaffee und Teeauswahl bietet das Café auch kulinarische Angebote, wie frischen Kuchen, Rührei oder Suppen nach Tagesangebot. „Wir machen alles selber, auch den Babybrei“, betont Völke, der vor allem die Ernährung der Kleinen am Herzen liegt. „Ich finde es wichtig, dass Kinder nicht immer Schnitzel und Pommes essen“, ergänzt sie und übt damit vor allem Kritik an gängigen Kindermenüs.

„Wir haben einen herzhaften Eierkuchen, der ist gesund und lecker.“ Neben dem Cafébetrieb lockt ein besonderes Angebot für junge Mütter: „Wir machen noch Baby-Turnen und Mama-Fitness in unserem separaten Kursraum“, sagt die gelernte Physiotherapeutin. Die Kurse finden Dienstag und Mittwoch jeweils vormittags statt.

„Das Dreierlei“ in Halle: Gemütliches Café und Lädchen

Die Idee den normalen Cafébetrieb durch ein zusätzliches Angebot zu erweitern, hatten auch Mandy Sturm und Susanne Renz. Sie führen „Das Dreierlei“, ein kleines gemütliches Café und Lädchen, in dem es viel zu entdecken gibt. In den Regalen stapeln sich Kinderbücher und Spiele, an den Kleiderstangen hängen in liebevoller Handarbeit gefertigte Kleidungsstücke und am Tresen gibt es Kaffee und Gebäck. „Das Dreierlei steht für drei Dinge: das Café, die Kinderbücher und die Bekleidung“, sagt Sturm.

Es gibt eine Sofaecke zum Ausruhen und mehrere Spielzimmer, in denen auch Geburtstage gefeiert werden können. Sogar Freundschaften würden während der gemeinsamen Zeit im Dreierlei entstehen. „Manche Kinder lernen sich hier kennen und treffen sich dann hier“, freut sich Sturm. Außerdem werden neben dem alltäglichen Betrieb auch Nähkurse angeboten, wie zum Beispiel das „Püppi-Nähen“. „Kleine Püppchen, die man hier nähen lernen kann“, sagt Sturm, die selbst eine kleine Nähwerkstatt im Laden besitzt und in ruhigeren Stunden für Bekleidungsnachschub sorgt.

Zur Stärkung gibt es Kuchen, Kekse und Zimtschnecken oder herzhafte Bagel. „Wir haben viele Bioprodukte“, ergänzt Sturm, „da achten wir drauf.“ (mz)