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Kinder entdecken die Welt der Bienen Von Panik zu Faszination: Warum Till heute keine Angst mehr vor Bienen hat

Bienen machen vielen Menschen Angst – vor allem Kindern. In Halle zeigt eine Schulimkerei, dass die Insekten nicht nur stechen können, sondern viel Spannenderes draufhaben. Zwei Schüler erzählen, wie sie ihre Angst überwunden haben und sogar Honig ernten.

Von Inga Jahn und Julia Cebella Aktualisiert: 29.09.2025, 12:58
Eine Schülerin der Integrativen Gesamtschule am Steintor in Schutzkleidung hält einen sogenannten Smoker zum Beruhigen von Honigbienen.
Eine Schülerin der Integrativen Gesamtschule am Steintor in Schutzkleidung hält einen sogenannten Smoker zum Beruhigen von Honigbienen. (Foto: dpa)

Halle (Saale) - Till erinnert sich noch gut an die Zeit, bevor er in die Schulimkerei gekommen ist. «Ich bin früher immer panisch weggerannt, als Bienen da waren», erzählt der Elfjährige. «Und das war falsch. Das habe ich hier gelernt», weiß Till heute.

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Schulimkerei in Halle: Kinder lernen den Umgang mit Bienen

Der Schüler ist regelmäßig in der Imkerei von Anne Ender in der Stadt Halle im Bundesland Sachsen-Anhalt. Sie leitet die Schulimkerei dort. Die Imkerin hat sich zur Aufgabe gemacht, Kindern die Angst vor Bienen zu nehmen.

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Der elf Jahre alte Till macht bei der Schulimkerei von Anne Ender in Halle mit.
Der elf Jahre alte Till macht bei der Schulimkerei von Anne Ender in Halle mit.
(Foto: dpa)

So entsteht Honig – von der Blüte bis ins Glas

Aber warum haben so viele Leute Angst vor Bienen? «Ich glaub, weil Bienen stechen können, wenn sie in Not sind», erklärt der elfjährige Lennox. «Manche Menschen denken, die stechen, sobald die auf der Hand sind. Aber das machen sie nicht.» Damit hat der Junge recht. Für gewöhnlich stechen Bienen nur zu, wenn sie sich bedrängt fühlen und in Gefahr.

Seit Lennox die Schulimkerei besucht, weiß er: Bienen stechen nicht einfach so zu.
Seit Lennox die Schulimkerei besucht, weiß er: Bienen stechen nicht einfach so zu.
(Foto: dpa)

Einige Bienen stechen auch gar nicht, nämlich die Drohnen. Diese männlichen Bienen besitzen keinen Stachel. Deswegen stellt Anne Ender sie den Jungs und Mädchen zu Beginn ihrer Schul-AG vor. «Wir nehmen sie auf den Arm, jeder darf sie streicheln und in der Hand haben», sagt die Imkerin.

Warum Bienen ihren eigenen Honig brauchen

So lernen die Kinder viel über die Insekten. In der Schulimkerei erfahren sie auch, wo der Honig herkommt. Den produzieren die fleißigen Bienchen so: Sie nehmen mit ihrem Rüssel Nektar aus Blüten auf, lagern ihn in ihrer Honigblase ein und bringen ihn in den Bienenstock. Dort sorgen andere Bienen dafür, dass dem Nektar das Wasser entzogen wird. So entsteht die dickflüssige und süße Masse, die wir Menschen so gern naschen.

Wenn die Honigwaben richtig voll sind, ist es Zeit den Honig zu ernten. Dafür kommen die Honigwaben in eine Maschine, die sie ganz schnell im Kreis dreht. Dabei wird der Honig aus den Waben geschleudert. So habe man dann frischen Honig, erklärt Lennox.

Kinderwunsch: Einmal die Bienenkönigin sehen

Alles dürfe man den Tieren aber nicht wegnehmen, sagt Till. Denn: «Die Nahrung von Bienen ist auch der eigene Honig.»

Genug von den Insekten haben Till und Lennox noch lange nicht. Sie wollen noch viel mehr über die Bienen lernen. Für die weitere Zeit in der Schulimkerei hat Till sogar einen speziellen Wunsch: «Dass wir mindestens noch fünfmal die Bienenkönigin sehen.»