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Kifög-Pläne Kifög-Pläne: Eltern fordern Zehn-Stunden-Plätze

Von Cosima Sophia Hofmann 09.05.2018, 09:17
Ein gut gefülltes Schuhregal in einer Kita.
Ein gut gefülltes Schuhregal in einer Kita. imago stock&people

Halle (Saale) - Eine positive, wenn auch etwas gespannte Stimmung herrschte am Montagabend in dem Mehrzweckraum der Kita „Goldener Gockel“ der Arbeiterwohlfahrt (Awo) in Halle-Neustadt. „Es ist schön, dass die Wertigkeit von Elternbeteiligung wieder steigt“, sagte die Geschäftsführerin der Awo Halle-Merseburg, Gaby Hayne zu Beginn des Info-Gespräches. „Jetzt geht es darum, dass die Eltern noch mehr mobilisiert werden, um das Wohl ihrer Kinder in Zukunft zu garantieren“, fügte sie hinzu.

Etwa zwanzig Eltern, Großeltern und Kita-Angehörige waren erschienen, um das von den Eltern zusammengetragene Forderungspapier zur geplanten Anpassung des Kinderförderungsgesetzes (Kifög) zu unterschreiben. Zuvor hatte der Awo-Landesverband in vier Konferenzen im Harz, in Magdeburg und Wittenberg, sowie in Halle mit Elternvertretern und Vertretern der Einrichtungen Forderungen für die Neugestaltung der Kinderbetreuung aufgestellt.

Elternvertreter stellten die festgelegten Forderungen vor

Drei Elternvertreter stellten die festgelegten Forderungen vor. Diese betreffen unter anderem die Ganztagesbetreuung von zehn Stunden. Die Zehn-Stunden-Plätze sollen sowohl erwerbstätige als auch erwerbslose Eltern in Anspruch nehmen können. Jenny Kretzschmar und Katja Höchel, beides Mütter von Kitakindern plädierten für die Angleichung der Bedingungen in Kitas und Horten.

In beiden Betreuungsformen sei sowohl die Personaldecke zu dünn als auch die Ausstattung zu schlecht. „Natürlich können nicht alle Kitas sofort gleich gut aufgestellt sein, aber in den Einrichtungen müssen etwa Gärten und Spielplätze für Kinder vorhanden sein“, so Jenny Kretzschmar. Auch die Höhe der Elternbeiträge wurde diskutiert, dies stieß auf breites Interesse bei den Gästen.

Ungleiche Bedingungen bei den indirekten Kosten

Christian Gärtner, dessen Töchter die Awo-Kita „Zwergenhaus“ besuchen, ging auf die ungleichen Bedingungen bei den indirekten Kosten beispielsweise für Verpflegung ein und sprach sich für eine finanzielle Entlastung aller Eltern aus. „Denn nicht nur erwerbslose Eltern spüren die Belastung der Verpflegungskosten, sondern auch Erwerbstätige mit mehreren kleinen Kindern“, so der Hallenser.

Das von den Eltern erstellte Forderungspapier liegt ab sofort bis zum 31. Mai in den Einrichtungen der Awo aus und soll laut Gaby Hayne von möglichst vielen Bürgerinnen und Bürgern unterzeichnet werden. Im Anschluss an die Aktion sollen die Unterschriften gesammelt und an das Sozialministerium übergeben werden. (mz)