Karo, Blümchen, Uni Karo, Blümchen, Uni: Modedesignerin bietet selbstgenähten Nase-Mund-Schutz an

Halle (Saale) - Sie sitzt an der Nähmaschine und näht und näht. Das ist für Modedesignerin Laura Cugat Schoch in Zeiten der Corona-Krise etwas Besonderes. Rund 100 Gesichtsmasken hat sie schon produziert und verkauft sie mittwochs von 14 bis 16 Uhr in ihrem Studio am Mühlweg/Ecke Ludwig-Wucherer-Straße. Ununterbrochen geht die Produktion von Mittwoch zu Mittwoch weiter - solange ihre Baumwollstoffvorräte reichen.
Ob Blümchenmuster, Uni, Karo oder etwas dezent Kleingemustertes, für jeden Geschmack und sowohl für Männer als auch für Frauen findet sich ein passendes Stück.
Fünf Euro ist der Unkostenbeitrag für eine Nasen-Mund-Bedeckung
„Fünf Euro ist der Unkostenbeitrag für eine Nasen-Mund-Bedeckung, daran verdiene ich nichts“, sagt die 48-Jährige. Nicht das Geld, sondern die Menschen sind der gebürtigen Münchnerin wichtig. „Das ist der Weg, den wir gehen müssen, um uns zu schützen“, sagt sie. Auch selbst setzt sie im Supermarkt eine Maske auf, da gerade dort Nähe nicht immer vermeidbar sei.
„Und wenn zwei Menschen eine Maske aufsetzen, schützen sich zwei Menschen gegenseitig“, sagt sie. Da dieser Schutz für sie sehr sinnvoll ist, mache sie das. Sogar aus Berlin, München und Leipzig habe sie schon Anfragen erhalten und Masken dorthin versandt.
„Ich nähe heute nur noch auf Anfrage“
Bekannt ist die Designerin, die 1996 aus München zum Studium an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein kam und nach Stationen in Berlin und Barcelona zurück nach Halle kam, durch ihr früheres Geschäft „Mamalina“ mit Mutter-Kind-Mode in der Innenstadt und ihre schrill-witzigen Damen-Modelle. Diese waren bis vor einiger Zeit in Schaufenster ihres Studios an der Ludwig-Wucherer-Straße zu sehen.
„Ich nähe heute nur noch auf Anfrage“, sagt Laura Cugat Schoch. Schon seit fünf Jahren arbeite sie parallel als Coach. 2019 beendete sie ihre Ausbildung und arbeitet heute unter anderem mit Langzeitarbeitslosen oder Menschen in Lebenskrisen, denen sie in Einzelcoachings Kreativtherapien mit Farbe, Musik und Bewegung in ihrem Studio anbietet.
„Die Welt hat sich verändert, und ich habe mich verändert und mache jetzt eine Sache, die sich sehr gut anfühlt“, erläutert sie. Ihre Mode in Konkurrenz zu Internetunternehmen anzubieten, das sei nicht ihr Ding.
Masken kann man nach Gebrauch auch einzeln im Topf auskochen
Ihr gehe ihr um den Menschen und da ist der Weg zu den Gesichtsmasken schnell wieder geschlagen: „Masken, die witzig aussehen, sind doch ein guter Weg aus dieser Krise“, sagt sie. Für die Produktion verwendet die Designerin ausschließlich Baumwolle, die bei 60 bis 80 Grad waschbar ist.
Ihr Tipp: Die Masken kann man nach Gebrauch auch einzeln im Topf auskochen, dafür muss man nicht gleich eine ganze Maschine vollladen. Solange ihre Stoffvorräte und die Gummibänder noch ausreichen, will sie weiternähen - und so lange Bedarf in Halle und andernorts da ist. (mz)