Karl-Fred Müller gestorben Karl-Fred Müller gestorben: Halle verliert einen starken Charakter

Halle (Saale) - Eine Frohnatur ist er gewesen. Jedem, der ihn je auf der Bühne des neuen theaters Halle oder im Film (zum Beispiel in „Schultze get’s the Blues“ an der Seite von Horst Krause) gesehen hat, wird sein markantes Gesicht gleich vor Augen stehen. Gesungen hat er auch und ist ein hintergründiger Optimist mit ansteckendem Humor gewesen. „Glücksbegabt“, wie Halles Schauspiel-Chef Matthias Brenner über Karl-Fred Müller sagt. Am Mittwoch ist er nach kurzer, schwerer Krankheit in Halle gestorben. Er wurde nur 60 Jahre alt.
Anfang August hatte der 1958 in Baruth bei Berlin geborene Schauspieler seinen Intendanten darüber informiert, wie es um ihn stand. Er litte an Krebs, schrieb Müller. Die Krankheit habe bereits ein so fortgeschrittenes Stadium erreicht, dass Heilung wohl nicht mehr möglich sei.
Dennoch hoffte Karl-Fred Müller natürlich auf ein Wunder - wie seine Angehörigen, Freunde und Kollegen es taten. Aber das Wunder ist ausgeblieben, so bleibt nur die Trauer - und die Erinnerung an einen Mann von starkem Charakter und großer Liebenswürdigkeit.
Schauspieler Karl-Fred Müller im Kreise seiner Familie gestorben
Matthias Brenner sagt, wie schwer es ihm geworden sei, den Kollegen aus der „Faust“-Produktion auszuplanen, mit der das Schauspiel am 21. September auf der Kulturinsel in die Saison startete. Brenner berichtet auch, dass es Karl-Fred Müller war, der den Kollegen in Telefonaten und SMS-Botschaften Mut und Zuversicht gab. Eine bewundernswürdige Größe.
Umgekehrt bedeutete dem Kranken der Zuspruch seiner Kollegen viel, mit denen er, seit 1986 im Haus engagiert, teils seit Jahrzehnten auf der Bühne gestanden und, nicht zu vergessen, auch Mai-Lieder gesungen hatte. Einmal mehr wird die Lücke auffallen, die Karl-Fred Müller hinterlässt.
Brenner berichtet, Karl-Fred Müller sei am Vormittag des Einheitstages im Kreise seiner Familie gestorben - in Frieden und Würde, wie er es sich gewünscht hatte. Und noch einen Wunsch hatte er: eine Grabstätte auf dem Stadtgottesacker in Halle. Darum will Matthias Brenner sich nun im halleschen Rathaus kümmern - das ist Ehrensache. (mz)