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Insgesamt knapp 1.000 Teilnehmer AfD und Netzwerk demonstrieren zeitgleich in Bitterfeld - laut Polizei störungsfrei

Rund 800 Menschen folgten dem AfD-Aufruf, etwa 150 kamen zur Gegendemonstration. Trotz lauter Parolen blieb es friedlich – auch beim Aufeinandertreffen beider Gruppen.

Von Robert Martin Aktualisiert: 06.10.2025, 21:26
Auch, als die beiden Kundgebungen vor dem Hotel Central aufeinandertrafen, blieb es trotz lautstarker Zwischenrüfe friedlich.
Auch, als die beiden Kundgebungen vor dem Hotel Central aufeinandertrafen, blieb es trotz lautstarker Zwischenrüfe friedlich. (Foto: Robert Martin)

Bitterfeld/MZ. - Rund um den Bitterfelder Markt haben sich am Montagabend, 6. Oktober 2025, zwei politische Lager versammelt. Auf dem Marktplatz hielt die AfD eine Kundgebung mit Spitzenkandidat Ulrich Siegmund ab, wenige hundert Meter entfernt demonstrierte das Bündnis „Netzwerk Zukunft. Miteinander gestalten!“ unter dem Motto „Bitterfeld-Wolfen zeigt Haltung“. Beide Veranstaltungen verliefen laut Polizei weitgehend störungsfrei.

Nach Schätzungen der Polizei kamen etwa 800 Menschen zur AfD-Kundgebung, zur Gegenveranstaltung auf dem Robert-Schuman-Platz rund 150. Die Polizei war mit Dutzenden Kräften präsent und achtete darauf, dass beide Gruppen auf Abstand blieben. Auch beim Vorbeizug der AfD an der Gegenkundgebung blieb es friedlich.

Auf der AfD-Bühne dominierten Kritik an der Bundesregierung, Attacken auf etablierte Parteien und der Ruf nach einer „politischen Wende“. Siegmund sprach davon, Sachsen-Anhalt könne zur Landtagswahl 2026 „Geschichte schreiben“. Bundestagsabgeordneter Kay-Uwe Ziegler bezeichnete den Zwischenruf „Wir sind das Volk“ als „aktueller denn je“. Der Kreisvorsitzende Daniel Roi wandte sich gegen weiteren Windkraft-Zubau in der Region und gegen Russland-Sanktionen.

Die Gegendemonstration setzte Gegenakzente: Rednerinnen wie Anmelderin Anke Sittig, Linken-Kreisvorsitzender Matthias Schütz und Pfarrerin Ina Killyen betonten Zusammenhalt, Toleranz und die im Grundgesetz verankerte Menschenwürde. Auslöser ihres Protests sei die aktuelle Wahlprognose gewesen, sagte Sittig: „Mir wurde klar, ich kann nicht mehr schweigen.“ Inhaltlich stellten die Veranstalter das Eintreten für Vielfalt und ein respektvolles Miteinander in den Mittelpunkt. Unterstützt wurde die Kundgebung von einem breiten Bündnis aus zivilgesellschaftlichen Gruppen und Parteien.

Trotz lautstarker Parolen blieb der Abend weitgehend störungsfrei, wie die Polizei auf MZ-Anfrage mitteilte.