1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halle
  6. >
  7. Jungschauspieler von Kaltstart machen Leinwand statt Bühne

Projekt aus Halle Jungschauspieler von Kaltstart machen Leinwand statt Bühne

Eine junge Schauspieltruppe hat ein Jahr Corona-Pause für ein kreatives Projekt genutzt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen.

Von Katja Pausch 16.07.2021, 15:50
Jakob Geiß, Mia Fabian und  Wilma Binay (v.l.) von Kaltstart beim Filmdreh - hinter der Kamera ist das Filmkollektiv Magdeburg.
Jakob Geiß, Mia Fabian und Wilma Binay (v.l.) von Kaltstart beim Filmdreh - hinter der Kamera ist das Filmkollektiv Magdeburg. (Foto: Scholz)

Halle/MZ - Im Improvisieren sind die jungen Schauspielerinnen und Schauspieler vom Theater Kaltstart Meister - Kunststück: Die Truppe hat sich von jeher dem besonderen Bühnengenre „Improvisationstheater“ verschrieben, bei dem es zwar durchaus ein zentrales Thema gibt, aber keine festen Rollen und auch keine auswendig gelernten Texte gibt. Vielmehr entsteht das Stück - meist unter Einbeziehung des Publikums - im Laufe des Bühnengeschehens. Das Spontane, Unvorhergesehene macht den Reiz des Impro-Spiels aus.

Mit unvorhersehbaren Situationen sind die „Kaltstarter“ also vertraut. Und doch konnte kaum jemand ahnen, was auf alle Kunst- und Kulturschaffenden und damit auch auf die jungen Schauspieler unter Leitung von Franka Söll mit Corona zukommen würde. Aber die jungen Hallenser wären nicht sie, wenn sie aus der Situation - seit einem Jahr keine Proben, keine Auftritte, kein Publikum - nicht doch das Beste machen würden. Und so haben sie sich in den vergangenen Monaten mit dem Medium Film beschäftigt, wenn schon Auftritte auf einer Bühne nicht möglich sind.

„Entstanden ist ein wunderbarer Film“

Zwölf der Kinder und Jugendlichen, die bei „Kaltstart“ trainieren und üben mit dem Ziel, gemeinsam Songs, Tanz- und Steppeinlagen und Theaterszenen einzustudieren, die am Ende eines Schuljahres auf einer Theaterbühne präsentiert werden, haben nun ein eigenes Musical zum Thema Wasser entwickelt. „Das die Akteure ihr Stück nicht wie geplant auf die Bühne bringen konnten, haben sie einen Film daraus gemacht“, so Franka Söll. Die Geschichte wurde also gekürzt und in ein neues Format gepackt. Die Szenen entstanden durch Improvisationen.

Was live bisher nicht möglich war, konnte nun zumindest filmisch realisiert werden: allein zu Hause singen und aufnehmen, allein online tanzen, einen Text allein einsprechen, allein spielen, Online- Unterricht im Gesang, Tanz und Stepp. „Entstanden ist ein wunderbarer Film, in den die vielen Ideen der jungen Akteure eingeflossen sind“, so Franka Söll. Illustrationen, eine Greenscreen-Wand und filmische Bearbeitung machten es möglich, dass die ursprüngliche Geschichte doch noch umgesetzt werden konnte, wenn auch mit neuen und anderen Stilmitteln. Das Film Kollektiv Magdeburg zauberte dann alle Einzelteile zu einem 45-Minutenfilm zusammen. An diesem Samstag nun ist es soweit: Die Kinder und Jugendlichen des Jungen Musical Halle zeigen in einer Filmpremiere ihre Eigenproduktion zum Thema Wasser - auch dank der Unterstützung durch die Stadt, die Deutsche Postcode-Lotterie und Neustart Kultur.

Premiere am Samstag, 12 Uhr, Kino Zazie, Eintritt frei