"Einen Bärendienst erwiesen" Jugendparlament Halle: OB Bernd Wiegand gerät nach Eklat um Jugendparlament in die Kritik

Halle (Saale) - Nach der vorerst geplatzten Einführung eines Jugendparlaments in Halle haben die Jungen Liberalen (Julis) und die SPD-Stadtratsfraktion Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) kritisiert.
„Es kann nicht sein, dass ein Oberbürgermeister, statt eine sachliche Debatte - auch und gerade mit Jugendlichen - zu betreiben, sich einfach brüskiert zeigt und die Sache für erledigt erklärt“, sagte Halles Juli-Chef Kai Krause. Er forderte die Stadtratsfraktionen auf, die zurückgezogene Vorlage des OB wieder aufzugreifen und als eigenen Antrag weiter zu beraten.
Wiegand hatte im Hauptausschuss vorige Woche die Vorlage der Verwaltung zur Einführung eines Jugendparlaments zurückgezogen, nachdem Jessica Strauß, Vorsitzende des Kinder- und Jugendrats, auf ein Rede- und Antragsrecht der Jugendparlamentäre im Stadtrat bestanden hatte.
Auch ein Änderungsantrag von SPD, Mitbürgern, Grünen und Linken hatte sich damit erledigt. „Der Oberbürgermeister hat der Beteiligung von jungen Menschen in den Gremien des Stadtrates einen Bärendienst erwiesen“, kritisierte SPD-Fraktionschef Johannes Krause.
Und das, obwohl sich der OB selbst in seinem Wahlkampf 2012 für ein Jugendparlament stark gemacht habe. (mz/mit)