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Jugend forscht Jugend forscht: Mit Wasser-Spiel zum Bundeswettbewerb nach Paderborn

Von Claudia Crodel 26.05.2016, 11:48
Sie fahren zum „Jugend forscht“-Bundesfinale:  Melissa Sophie Kannewurf,  Annelie Elisabeth Dörheit und Lia Antonia Söder.
Sie fahren zum „Jugend forscht“-Bundesfinale:  Melissa Sophie Kannewurf,  Annelie Elisabeth Dörheit und Lia Antonia Söder. Günter Bauer

Halle (Saale) - Ein wenig aufgeregt sind Lia Antonia Söder, Melissa Sophie Kannewurf und Annelie Elisabeth Dörheit schon. Die Schülerinnen der elften Klasse des Georg-Cantor-Gymnasiums treten eine besondere Reise an: Sie fahren zum Bundeswettbewerb „Jugend forscht“, der vom 26. bis 29. Mai in Paderborn stattfindet.

Dort treten die drei gegen die Konkurrenz aus den anderen Bundesländern im Fachgebiet „Arbeitswelt“ an. „Wir habe dort nur fünf Minuten Zeit, um unser Projekt vor der Jury zu präsentieren, unsere Motivation zu erklären und das Besondere an unserem Projekt herauszustellen. Wir müssen sehen, wie wir die Jury in dieser kurzen Zeit überzeugen“, erklärt Lia Antonia Söder.

Hinter den Cantor-Schülerinnen liegen bereits der Sieg beim Regionalwettbewerb „Jugend forscht“ sowie der Sieg beim Landeswettbewerb, der die Fahrkarte nach Paderborn bedeutete. Diese Erfolge haben sie mit einer Jugend-forscht-Arbeit erzielt, in der sie ein Spiel für Grundschüler entwickelt haben, in dem sich alles um das Thema Wasser dreht.

„Vitaqua - Wasser ist Leben“

Unter dem Titel „Vitaqua - Wasser ist Leben“ geht es um den Umgang der Menschen mit dem Wasser, ums Wassersparen ebenso wie um wichtige Fragen zu den Ressourcen auf den verschiedenen Kontinenten. Das Spiel kann sowohl von bis zu vier Einzelspielern als auch in Teams gespielt werden.

„Auf die Idee, ein Spiel zu entwickeln, sind wir durch einen anderen Wettbewerb gekommen“, erläutert Annelie Dörheit. Vor zwei Jahren hatten sich die Drei im Rahmen des Fremdsprachenwettbewerbs im Fach Latein ein Spiel zum besseren Erwerb von Vokabeln ausgedacht. Es richtete sich an Schüler aus den sechsten und siebten Klassen. Das Vokabelspiel kam gut an und brachte den Spiele-Erfinderinnen gleich einen dritten Preis beim Bundeswettbewerb Sprachen ein.

Annelie Dörheit verfügt außerdem über Erfahrungen bei „Jugend forscht“. 2014 stellte sie bei dem Wettbewerb gemeinsam mit ihrer Mitschülerin Sara Settele eine Arbeit über die Qualität verschiedener Honigsorten vor. Dafür gab es damals den Regionalsieg und den zweiten Platz beim Landeswettbewerb. In ihrem jetzigen „Jugend forscht“-Projekt fließen die Erfahrungen aus den vorangegangenen Wettbewerben zusammen, wurden aber auf ein neues Thema übertragen und weiterentwickelt.

„An unserem Spiel über das Wasser haben wir mehrere Monate gearbeitet, weil wir meistens nur an den Wochenenden gemeinsam Zeit hatten. Außerdem nutzten wir Freistunden in der Schule“, erzählt Melissa Sophie Kannewurf.

Verschiedene Fragen zum Thema

Zunächst entwickelten sie ein Brettspiel, das man mit einem Würfel und herkömmlichen Spielfiguren spielt. Es müssen verschiedene Fragen zum Thema Wasser beantwortet werden. Wer die richtige Antwort findet, bekommt Geld dafür. Das kann der Mitspieler zum Kauf einer wassersparenden Maßnahme in seinem Haus anwenden. „Ziel des Spiels ist es, einen ausgetrockneten See wieder aufzufüllen“, so Melissa. Dabei steht eine pädagogische Absicht hinter dem Spiel. „Wenn die Grundschüler es mehrfach spielen, erlangen sie viel Wissen über das Thema Wasser“, sind sich die Spiele-Entwicklerinnen sicher. Doch bei dem Brettspiel blieb es nicht. Sie schrieben auch noch eine App, damit das Spiel auch auf dem Handy oder Tablet gespielt werden kann.

Übrigens haten die Cantorianerinnen ihr Brettspiel im Herbst bereits beim renommierten Bundesumweltwettbewerb für Schüler eingereicht und einen Hauptpreis dafür abgeräumt. Annelie, Melissa und Lia spielen selbst leidenschaftlich gern Strategiespiele, egal ob als Brettspiel oder elektronisch. Im nächsten Jahr machen die Schülerinnen ihr Abitur. Danach soll es aber weniger mit dem Spiele-Entwickeln weitergehen. Dafür stehen im Moment eher Überlegungen in Richtung Lehramt, Architektur und Bauingenieurwesen bei ihren Berufswünschen im Vordergrund.

Aus dem Cantor-Gymnasium fahren noch drei weitere Schüler zum Bundeswettbewerb nach Paderborn: Christoph Griehl und Bogdan Sergeyeyev und Johannes Hammer. (mz)