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Jubiläum Jubiläum: «Grüner» Laden mit Filiale

Von Heidi Pohle 19.01.2004, 16:56

Halle/MZ. - Heute kann man bei Frau Eichhorn die ganze Palette an Lebensmitteln kaufen - vom Obst und Gemüse über Milchprodukte und Backwaren bis hin zu Wein und speziellen Nahrungsmitteln zum Beispiel für Allergiker. Das war nicht immer so. "Angefangen habe ich am 5. Januar 1994 mit einem Mix aus Drogerie- und Naturkostprodukten", erzählt die gelernte Drogistin. Aber diese Kombination war nichts Halbes

und nichts Ganzes, sie funktionierte nicht, vor allem, als etwa zwei Jahre später in unmittelbarer Nähe eine Drogeriemarkt-Filiale öffnete.

So fiel ihr die Entscheidung leicht, einen reinen "grünen" Laden einzurichten. Bereut hat sie die Entscheidung nicht, zumal die BSE-Krise ihr jede Menge neue Kunden bescherte, von denen die meisten noch heute bei ihr einkaufen. "Meine Stammkunden kenne ich mit Namen", erzählt die 49-Jährige. Darunter seien "Gemischtköstler" ebenso wie Vegetarier oder Veganer, also Leute, die auch auf Eier und Milchprodukte verzichten.

Manchmal gehe es bei ihr zu wie in einem Tante-Emma-Laden: "Ein Schwatz gehört dazu." So mancher Kunde muss lange Wege in Kauf nehmen, um an die Biokost zu kommen - außer ihrem Geschäft gibt es nur noch ein anderes in der Nähe vom Reileck. Aber dieses Angebot reiche momentan für Halle aus, meint Gabriele Eichhorn, die zwei Mitarbeiterinnen und eine Aushilfe beschäftigt.

Im Laufe der Jahre hat sie sich zu einer Vegetarierin entwickelt und auch Mann und Sohn von dieser Ernährungsweise überzeugen können. So kann sie aus eigener Erfahrung den Kunden zum Beispiel erklären, wie Hirse zubereitet wird oder aber Tofu - ein aus Sojabohnen-Milch gewonnenes quarkähnliches Produkt: man kann Tofu braten, panieren marinieren und anderes mehr.

Obwohl die gebürtige Hallenserin schon eine 60-Stunden-Woche hat, eröffnete sie im Oktober vergangenen Jahres ein Spezial-Geschäft für Naturkosmetik mit dem Namen "Naturell", in dem auch eine Kosmetikerin einen Arbeitsplatz hat. Am Anfang seien die Kunden recht zögerlich gekommen, doch seit Weihnachten werde das Interesse größer, so die Händlerin, die optimistisch ist, dass Naturkost und Naturprodukte immer mehr Anhänger finden - auch in Halle.