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Jorma Marggraf  Jorma Marggraf : Musiker unter den Cantorianern

Von Claudia Crodel 18.03.2016, 09:13
Cantor-Preisträger Jorma Marggraf erhielt den Cantor-Preis:  Er gewann Wettbewerbe in Mathematik, Fremdsprachen und Musik.
Cantor-Preisträger Jorma Marggraf erhielt den Cantor-Preis:  Er gewann Wettbewerbe in Mathematik, Fremdsprachen und Musik. Silvio Kison

Halle (Saale) - Ich bin bewegt, fühle mich sehr geehrt und bin happy, dass mir diese Auszeichnung zugesprochen wurde“, sagt Jorma Marggraf. Er ist in diesem Jahr der Cantor-Preisträger, den das Georg-Cantor-Gymnasium seit 23 Jahren im Rahmen der Cantor-Festwoche an einen Schüler aus dem Abiturjahrgang vergibt, der sich durch hervorragende Leistungen in der Schule, exzellente Wettbewerbsergebnisse und ein großes Engagement darüber hinaus auszeichnet.

Mit Jorma Marggraf wurde jetzt einer geehrt, der all dieses vereint, aber auf den ersten Blick nicht ganz der typische Preisträger für das Schulprofil eines mathematisch-naturwissenschaftlichen Gymnasiums ist. „Aber nur im ersten Moment, denn er verkörpert genau das, was einen würdigen Cantor-Preisträger ausmacht“, sagte Marion Seiffert, mehrere Jahre seine Klassenlehrerin. Sie zählte Jormas Erfolge seit der fünften Klasse bei Wettbewerben auf Landes- und Bundesebene auf: in Mathematik, in Fremdsprachen, bei Jugend forscht und in der Musik. „Trotz aller Erfolge ist Jorma bescheiden, stets einsatzbereit, wenn es um das Gymnasium geht, ist im Schülerrat aktiv, Ansprechpartner für Mitschüler, er ist oft bei Veranstaltungen als Unterstützer dabei, er ist Freund und Vorbild für seine Mitschüler“, schwärmt die Laudatorin. Zudem sei er ein passabler Tänzer, ein guter Unterhalter, warte zum musikalisch-literarischen Abend sogar mit launigen Rezitationen auf.

Begabter Pianist

In besonderer Weise widmet sich Jorma, seit er vier Jahre alt ist, der Musik. Besonders das Klavierspiel hat es ihm angetan. Als Solist und im Ensemble bekam er als Pianist unter anderem bei Jugend musiziert mehrere Preise beim Bundeswettbewerb und dem deutschlandweiten Köthener Bach-Wettbewerb. Er ist Mitglied der Komponisten-Klasse, hat eine Melodie für den Film „Hall-Rolle II“ geschrieben und in einem Konzert mit der Staatskapelle musiziert. Zudem ist er Frühstudent am Musikinstitut der Martin-Luther-Universität.

Wie er das alles neben der Schule hinbekommt? „Das geht nur durch striktes Zeitmanagement. Ich bin außerdem einer, der durchs Machen lernt. Und für die Schule brauche ich eigentlich nicht viel zu tun“, sagt er. Oft würde er gefragt, warum er gerade aufs Cantor-Gymnasium gegangen ist und nicht auf den Musikzweig der Latina. Darauf hat Jorma eine einfache Antwort: „Auf der Latina wäre ich zu sehr auf die Musik festgelegt gewesen und hätte meine anderen Talente nicht so gut ausprobieren können.“ Am „Cantor“ hat er schließlich festgestellt, wie sehr ihm auch Mathematik und Fremdsprachen liegen. Am meisten Spaß macht ihm gegenwärtig der Informatikunterricht. „Ich finde, unsere Schule ist eine, die die Vielfalt fördert“, sagt er. Und dafür sei er allen sehr dankbar. Nur ein wenig Kritik übt er, und zwar öffentlich in seiner Dankesrede in der voll besetzten Schulaula: „Ich danke auch allen aus meiner Klasse, die sich sozial engagieren. Die arbeiten meist im Hintergrund und bekommen selten einen Händedruck. Das sollte sich ändern.“

Auch wenn er nach dem Abitur vorhat, Klavier zu studieren - die Unis in Lübeck und Hannover sind seine Favoriten - hat er bereits jetzt im Hinterkopf, später vielleicht einmal die Naturwissenschaften mit der Musik zu kombinieren.