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Investor für Scheibe A in Halle-Neustadt Investor für Scheibe A in Halle-Neustadt: Wer ist Mister X?

Von Dirk Skrzypczak 23.10.2017, 11:04
Nachtragsliquidator Harald Neumeister war nach der geplatzten Zwangsversteigerung der Scheibe A ein gefragter Mann für die Journalisten.
Nachtragsliquidator Harald Neumeister war nach der geplatzten Zwangsversteigerung der Scheibe A ein gefragter Mann für die Journalisten. Holger John

Halle (Saale) - Harald Neumeister, 65, ist sicher ein guter Pokerspieler. Mit einem Coup hatte der Nachtragsliquidator am Mittwoch die Zwangsversteigerung der Neustädter Hochausscheibe A am Amtsgericht Halle platzen lassen. Neumeister beglich die Forderungen der Gläubiger in Höhe von 1,01 Millionen Euro. Das Geld, so wird in Halle vermutet, hat der künftige Eigentümer bezahlt. Doch wer ist der Investor? Die Stadtbau AG aus Leipzig? Die Saalesparkasse? Oder etwa Papenburg? Neumeister lässt sich nicht in die Karten blicken.

Aber wer ist dieser Mann, der den versammelten Bietern im Gerichtssaal ein Schnippchen geschlagen hatte? „Ich arbeite seit 25 Jahren deutschlandweit als Liquidator und bin freiberuflich“, sagt Neumeister, der seit 1976 in Halle wohnt. Dass er am 8. Mai dieses Jahres vom Amtsgericht in Stendal mit dem Fall der Scheibe A betraut wurde, ist kein Zufall.

Liquidator soll Forderungen der Stadt Halle in maximaler Höhe eintreiben

Die Stadt Halle als Hauptgläubigerin (472.000 Euro) hatte das Verfahren beantragt und Neumeister als Liquidator gleich mitgebracht. Sein Auftrag: die Forderungen der Stadt in maximaler Höhe einzutreiben. „Das habe ich getan. Ich bin nicht stadtplanerisch unterwegs. Mein Auftrag lautet auch nicht, die Scheibe mit Leuten zu füllen“, sagt er.

Doch es tauchen Fragen auf. Ohne Zwangsversteigerung kann Neumeister nun in Abstimmung mit Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) einen Käufer für das Hochhaus suchen. „Ich bin nicht verpflichtet, den maximal möglichen Kaufpreis zu erzielen. Das Konzept zählt.“ Die Noch-Besitzer der Scheibe, eine britische Gesellschaft, werden kaum Einwände erheben. „Personen sind nicht auffindbar. Die Gesellschaft ist seit Jahren tot. Unterlagen gibt es nicht. Vermutlich handelte es sich um ein Spekulationsobjekt“, so Neumeister. Für seine Dienste wird er vom Auftraggeber bezahlt - also der Stadt. Mister X will er in einigen Wochen präsentieren. (mz)

Das Hochhaus in Neustadt soll einen neuen Besitzer bekommen. Nach einer Sanierung will hier die Stadt ein Verwaltungszentrum errichten.
Das Hochhaus in Neustadt soll einen neuen Besitzer bekommen. Nach einer Sanierung will hier die Stadt ein Verwaltungszentrum errichten.
Lutz Winkler