Idee gegen Leerstand in Halle Idee gegen Leerstand in Halle: Neustadt als Denkmal ohne Menschen?

Halle (Saale) - Eine provokante Idee: Wenn Halle weiter Einwohner verliert, könnte Neustadt komplett leer gezogen werden, um so den Leerstand in anderen Stadtteilen aufzufüllen. Danach, das schlägt MZ-Leser Martin Rauen vor, sollte man den Stadtteil der Natur überlassen und auf diese Weise einen einzigartigen Themenpark und Denkmal zum industriellen Wohnungsbau schaffen. „Ein Alleinstellungsmerkmal, das Halle in der ganzen Welt berühmt machen könnte. Man könnte sogar Eintritt verlangen“, so der Diplom-Soziologe, der sich mit einem ausführlichen Konzept an dem Wettbewerb „Wie wollen Hallenser im Jahr 2040 gesund, mobil und klug in ihrer Stadt leben?“ beteiligt hat, zu dem die Leopoldina anlässlich der Langen Nacht der Wissenschaften am 3. Juli aufgerufen hat.
Bei einem Nachtcafé werden dann Experten mit Hallensern über das Thema diskutieren. MZ-Leser haben bereits einige Vorschläge gemacht (MZ berichtete). Die beste Idee wird prämiert.
Martin Rauens Ideen gehen aber noch weiter: Mit der Freiraumgalerie verfüge Halle bereits über ein Modell, durch die ein Stadtteil aufgewertet wurde. Er schlägt analog dazu ein „Greenart-Festival“ vor, bei dem mit experimenteller und innovativer Straßenbegrünung Künstler und Landschaftsgestalter das Stadtbild verändern und verschönern - und damit auch die Lebensqualität. Vorschlag Nummer drei: Eine autofreie Innenstadt verringert die Geräusch- und Stressbelastung. „Das führt zu einem erhöhten Fußgängeraufkommen, über das sich der Einzelhandel sicher freut“, schreibt Rauen.
Auch MZ-Leserin Helga Gärtner hat sich Gedanken über die Stadt Halle im Jahr 2040 gemacht. Ihr Fazit: Vieles muss einfach nur so bleiben, wie es jetzt schon ist. Mobil zu sein, das sei heute schon dank eines guten öffentlichen Nahverkehrs und Radwegenetzes möglich. Bildung sei in der Universitätsstadt an vielen Stellen möglich - auch für Senioren. Und mit den zahlreichen Schwimm- und Sporthallen sowie den Grünflächen am Stadtrand gebe es auch Gelegenheit für sportliche Betätigung. „Es wäre schön, wenn das alles auch in 25 Jahren selbstverständlich ist“, so Gärtner. (mz)
