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"Ich will den Ratshof stürmen" "Ich will den Ratshof stürmen": Silbersack geht in die heiße Phase des Wahlkampfs

10.09.2019, 09:39
Andreas Silbersack zeigt sich siegessicher. „Ich will den Ratshof unbedingt stürmen“, schmetterte er am Samstag ins Mikrofon.
Andreas Silbersack zeigt sich siegessicher. „Ich will den Ratshof unbedingt stürmen“, schmetterte er am Samstag ins Mikrofon. Silvio Kison

Halle (Saale) - Ein paar Monate Anlauf hat er gebraucht, um die Skeptiker im eigenen Lager von seiner Motivation zu überzeugen: Andreas Silbersack, OB-Kandidat von FDP und CDU, will in der heißen Phase des Wahlkampfs jetzt richtig Vollgas geben. „Wir ziehen das bis zum letzten Meter durch. Mir macht es Spaß. Ich will den Ratshof stürmen. Und wenn es noch nicht am 13. Oktober klappt, dann zwei Wochen später bei der Stichwahl“, schmettert der 51-Jährige ins Mikro.

Silbersack im Wahlkampf: 15 Minuten durch wichtige Themen gehetzt:

Im Graben der Moritzburg hat Silbersack - Anwalt, Winzer und Sportfunktionär - am Samstag zum Sommerfest eingeladen. Zahlreiche Freunde und Wegbegleiter sind gekommen, außerdem viele Parteimitglieder von CDU und FDP. „Es ist uns gelungen, die Reihen zu schließen“, frohlockt Silbersack und glaubt „an manchen Aktionen der Mitbewerber“ eine gewisse Nervosität zu erkennen. Silbersack will hingegen Zuversicht vermitteln.

15 Minuten hetzt er durch die Themen, die ihm wichtig sind: Wirtschaft, Sicherheit, die Perspektive für die Neustadt, das Potenzial der ICE-Anbindung, die Zusammenarbeit mit der Universität und dem Umland, ein „Mir-san-Mir-Gefühl“ für die Stadt. Halle sieht er im Dornröschenschlaf und in Amtsinhaber Bernd Wiegand (parteilos) einen OB ohne Visionen, der Selbstvertrauen aus Fördermittelprojekten generieren würde, statt der Stadt ein eigenes Profil zu geben. Auch die Kreisvorsitzenden von FDP und CDU, Frank Sitta und Marco Tullner, beschwören die Zeit für Veränderungen. Tullner wirft Wiegand vor, den Stadtrat zu spalten.

Mit 2500 Wahlplakaten in der Stat klotzen statt kleckern

Dass sich beide mit scharfen Angriffen den Amtsinhaber vorknöpfen, zeigt, wen sie als Hauptgegner am 13. Oktober ansehen. „Das Ziel ist zunächst die Stichwahl. Dann sehen wir weiter“, heißt es. Dass im Kandidatenfeld Wiegand, Silbersack und Hendrik Lange (Kandidat von Rot-Rot-Grün) die größten Chancen haben, daran hat im Burggraben keiner Zweifel. Allerdings lässt sich das öffentliche Stimmungsbild derzeit nicht werten, findet Bernhard Bönisch (CDU), der bei den OB-Wahlen 2006 gegen Dagmar Szabados (SPD) und vor sieben Jahren gegen Bernd Wiegand den Kürzeren gezogen hatte.

„Der Wähler puscht den Außenseiter. Das habe ich zweimal erfahren. Die Frage ist nun, wen die Wähler am 13. Oktober in der Außenseiterrolle sehen.“ Andreas Silbersack ist es in seinem Selbstverständnis nicht. Er will klotzen statt kleckern und hat in der Stadt 2500 Wahlplakate aufhängen oder aufstellen lassen - mehr als die anderen Kandidaten. (mz/dsk)