HWG plant Abriss an Volkmannstraße
Halle/MZ. - Bei der Halleschen Wohnungsgesellschaft (HWG) ist man überzeugt davon. Für das Wohngebiet spreche prinzipiell die Nähe zur Altstadt und zum Bahnhof sowie seine verkehrsgünstige Lage. Das kommunale Unternehmen will vor den Problemen nicht die Flucht ergreifen, wie man angesichts der aktuellen Situation befürchten müsste, sondern bereitet den geordneten Rückbau vor. Heißt: Teilabriss und Neugestaltung. HWG-Architekt Christian Zeigermann: "Wir haben dort einige Gebäude aufgekauft, um sie abzureißen, weil aus diesen Ruinen niemand mehr etwas machen kann."
Langfristig sollen nach den Vorstellungen der HWG große Teile des Gebiets zwischen Volkmann- und Magdeburger Straße deutlich aufgewertet werden. Dabei hofft man ebenso auf die Initiative von Privateigentümern, die in einigen Fällen schon greift. Die HWG selbst hat begonnen, in den eigenen, erhaltenswerten Bestand von etwa 300 Wohnungen zu investieren, 70 sind bereits saniert. Doch um die Vermietbarkeit langfristig zu sichern, muss das Viertel schöner werden. Einzelne Gebäudezeilen, die dem Verfall preisgegeben sind und Halle-Besucher beim Anblick erschrecken, sollen aus dem Stadtbild verschwinden, vor allem entlang der Volkmannstraße, auf der sich drei Bundesstraßen bündeln.
Die HWG hat mit den Planungen begonnen und will sie in diesem Jahr beenden. "Im Jahr 2008 gehen wir an die Umsetzung", sagt Firmensprecher Joachim Effertz. 8,6 Millionen Euro sollen nach jetzigen Vorstellungen investiert werden.
Das Gebiet ist groß. Es besteht aus mehreren Karrees. Drei sind von der Umgestaltung betroffen. Die HWG will ihre Pläne rasch umsetzen: Effertz: "Wir streben an, die Karrees gleichzeitig aufzuwerten."
Besonders bedrückend ist die Situation im südöstlichen Karree zwischen Volkmann-, Forster-, Halberstädter und Dzondistraße. Hier hat die HWG einige verfallene Gründerzeitgebäude aufgekauft. Drei sollen abgerissen werden, sobald Fördermittel zur Verfügung stehen. Jedoch sollen einzelne Gründerzeit-Objekte auch saniert werden. "Wobei das zurzeit noch durchgerechnet wird", erklärt Zeigermann.
Da die jetzigen Gebäude entlang der Volkmannstraße als Schallschutz für die dahinterliegende Bebauung dienen, muss die HWG nach den Abrissmaßnahmen eine Schallschutzmauer errichten. "Das wird so eine Art Trockenmauer, die eventuell begrünt wird", beschreibt Zeigermann. Hinter der Mauer könnten Parkplätze gebaut und Günflächen angelegt werden.
Nutznießer der Umgestaltung sollen vor allem die Bewohner des sanierten HWG-Blocks auf der anderen Seite der Forsterstraße werden. "Dort werden wir auch im Hof Gebäude abreißen, um aufzulockern", erläutert Zeigermann. Dabei nennt er das Hinterhaus der Magdeburger Straße 43. Ziel sei es, das Wohnumfeld im Anschluss besser erleben zu können, mit mehr Grün und besseren Parkmöglichkeiten fürs Auto.