Hochhausbrand in Halle-Neustadt Hochhausbrand in Halle-Neustadt: 30 Verletzte - Polizei geht von Brandstiftung aus

Halle (Saale) - Nach dem Flammeninferno in einem Hochhaus an der Magistrale in Halle-Neustadt ist die Zahl der Verletzten auf 30 gestiegen. Die betroffenen Bewohner hätten allesamt Rauchgasvergiftungen erlitten, sagte Polizeisprecherin Ulrike Diener am Samstag. Es sei jedoch niemand schwerwiegend verletzt worden.
Flammeninfero in Halle-Neustadt: Polizei geht von Brandstiftung aus
Die Ermittler gehen derweil von Brandstiftung als Ursache aus: Im Treppenhaus abgestellte Kinderwagen sollen angezündet worden sein, von dort fraß sich das Feuer in den Keller und die Stockwerke hoch bis unter das Dach.
Die Spuren des Feuers sind am Tag danach deutlich zu sehen: Das Treppenhaus ist völlig zerstört, die Wände sind rußschwarz, Geländer sind geschmolzen, die Türen kaputt. Die Feuerwehr hatte die Wohnungstüren zum Teil aufbrechen müssen, um die eingeschlossenen Bewohner zu retten.
Die Kriminaltechniker waren bereits vor Ort, deren Arbeit ist aber laut Polizei noch nicht abgeschlossen. „Wir können von Glück reden, dass nicht noch mehr passiert ist“, so die Sprecherin.
Hochhausbrand in Neustadt: Ausnahmezustand für die Bewohner
Das rechte Treppenhaus des Hochhauses - das in dem es gebrannt hat - ist aktuell gesperrt. Zwölf Bewohner sind in einem Hotel untergekommen, die anderen haben Unterschlupf bei Freunden und Familien gefunden.
Derweil hat sich der Sohn einer der Betroffenen des Brandes bei TV Halle mit einer emotionalen Nachricht zu Wort gemeldet. Sein Vater sei der letzte gewesen, der von der Feuerwehr aus dem Haus gerettet worden sei - er liege nun im Krankenhaus und sei auf künstliche Beatmung angewiesen. Den mutmaßlichen Brandstiftern macht er schwere Vorwürfe: „Meine Mama und meine zwei Geschwister haben ihre Wohnung verloren. Dürfen da nicht mehr rein. Alles abgebrannt“, so der Verfasser.
Halles Oberbürgermeister Bernd Wiegand hat sich am Samstag ein Bild von der Lage im Hochhaus gemacht und mit Vertretern mit der Hausverwaltung gesprochen. Der Hauseigentümer war am Samstag bislang noch nicht für die MZ zu erreichen. (mz)