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Historisches Jubiläum Historisches Jubiläum: Freunde und Förderer feiern 30 Jahre Kunstmuseum Moritzburg

Von Silvia Zöller 01.07.2020, 12:15
Angela Dolgner ist nicht nur Gründungsmitglied, sondern auch seit 30 Jahren Vorsitzende des Freundeskreises der Moritzburg.
Angela Dolgner ist nicht nur Gründungsmitglied, sondern auch seit 30 Jahren Vorsitzende des Freundeskreises der Moritzburg. Silvio Kison

Halle (Saale) - Es war im Mai 1989: 36 Männer und Frauen hatten eine gemeinsame Idee: Die Ausstrahlungskraft und auch die Erweiterung der Moritzburg als Kunstmuseum zu fördern. „Die Gründung des Förderkreises der Stiftung Moritzburg war die erste derartige Vereinigung an einem Kunstmuseum der DDR“, sagt Angela Dolgner, die damals schon mit dazu gehörte. Auf der ersten Mitgliederversammlung im Mai 1990 wurde die Kunsthistorikerin zur Vorsitzenden gewählt - bis heute hat sie dieses Amt inne.

30 Jahre Förderverein Kunstmuseums Moritzburg

Der zwischenzeitlich in „Freunde und Förderer des Kunstmuseums Moritzburg“ umbenannte Verein blickt nun nicht nur auf 30 Jahre seines Bestehens zurück, sondern auch auf einen immensen Mitgliederzuwachs: Heute sind 455 juristische und private Personen mit dabei. „Alleine 2019 haben wir mehr als 50 neue Mitglieder dazugewonnen“, freut sich Angela Dolgner.

Vor allem die bundesweit beachtete Ausstellung „Magie des Augenblicks“ habe ihre Anteil daran gehabt. Denn große Ausstellungen ziehen Publikum - und damit oft auch neue Interessenten für den Freundesverein. „Unsere Mitglieder stammen nicht ausschließlich aus Halle“, betont sie.

In den vergangenen 30 Jahren hat der Verein der Freunde und Förderer des Kunstmuseums Moritzburg vieles getan, um die Sammlung zu erhalten und zu erweitern. Unter anderem unterstützte der Verein jedes Jahr den Ankauf von Werken namhafter Künster wie Lyonel Feininiger, Henry van de Velde, Gustav Klimt oder Erich Heckel.

Seit 2007 gibt es die Patenschaftsaktion „Himmlische Helfer“, mit der die Restaurierungsarbeiten finanziell unterstützt werden. Unter anderem konnten so Schnitzplastiken, Fayceneteller, Altargemälde und Bilderrahmen wieder hergestellt werden. Aktuell sucht der Verein Paten für die Restaurierung des Rothenschirmbacher Altars.

Neben eigenen Ausstellungen und einer Kunstauktion hat sich der Verein auch mit seinen Kunstfahrten einen Namen gemacht. Reisen nach Frankfurt am Main, Berlin und Wien zu Sonderausstellungen standen dabei ebenso auf dem Programm wie Fahrten zur Quedlinburger Feininger-Galerie oder der Dresdner Frauenkirche.

Corona: Derzeit nur Führungen mit bis zu zehn Personen möglich

Das 30-jährige Bestehen zu feiern, ist derzeit aufgrund des Coronavirus natürlich nicht möglich. „Aber es ist noch nicht entschieden, das Jubiläum später zu feiern. Wir hoffen auf Lockerungen“, so die Vorsitzende. Als kleine Handgabe sei aktuell stattdessen ein kleiner Katalog mit den Blumenbildern des halleschen Malers Carl Adolf Senff (1785-1863) in der Vorbereitung. In einigen Wochen soll er vorliegen.

Ebenso hofft der Verein, dass er bald wieder seine Fahrten zu anderen Museen anbieten kann. „In der Moritzburg sind derzeit nur Führungen mit bis zu zehn Personen möglich“, erklärt Angela Dolgner, warum es im Moment keinen Sinn macht. Jedoch waren die Fahrten in der Vergangenheit bei den Mitgliedern so beliebt, dass die gleich zweimal hintereinander angeboten werden mussten - so etwa zur Chemnitzer Kunstsammlung oder ins Barberini-Museum in Potsdam.

Für junge Menschen bis 35 Jahre hat der Förderverein eine Extragruppe gegründet

Wichtig ist dem Verein aber auch eine Verjüngung. „Viele Mitglieder sind heute in der Altersgruppe Ü 60. Es ist aber wichtig, dass junge Leute mitmachen“, sagt Dolgner, die den Verein vor 30 Jahren im Alter von 35 Jahren aufgebaut hat. „Was ist jungen Leuten wichtig? Wie kommt man an sie heran? Diese Fragen müssen wir uns stellen.“

Für junge Menschen bis 35 Jahre hat der Förderverein eine Extragruppe gegründet, die „Jungen Freunde“. Sie bieten Kunstnachmittage für Kinder und Jugendliche an oder hatten beispielsweise eine Adventsrallye zum Moritzburg-Weihnachtsmarkt organisiert. Das Besondere: Die Mitglieder der „Jungen Freunde“ haben freien Eintritt in das Kunstmuseum.

Förderverein sucht Mitglieder

Höhepunkte gab es in der Vereinsgeschichte viele, aber auf welche blickt Angela Dolgner am meisten zurück? „Darauf, dass wir den Feininger-Rundgang auf den Weg gebracht haben“, sagt sie. Die Stelen sind nun in Kooperation mit der Moritzburg, dem Stadtmarketing und der Hochschule Merseburg um eine App ergänzt.

„Wir freuen uns über jedes neue Mitglied, ob jung oder alt, das sich gemeinsam mit uns für unser Kunstmuseum einsetzt, denn es ist ein wahrer Schatz für die Stadt Halle und für unser Bundesland“, sagt Angela Dolgner.

››Alle Infos zum Verein unter: www.kunstmuseum-moritzburg.de(mz)