Himmelsphänomene im Juli Himmelsphänomene im Juli: Hier kann man in Halle den Mond und Mars "bluten" sehen

Halle (Saale) - Am 27. Juli wird es ein ganz besonderes Himmelsphänomen geben: eine totale Mondfinsternis, und zwar die längste des 21. Jahrhunderts. Weil gleichzeitig auch der Mars der Erde sehr nahe kommt, wird es im Anschluss einen rot gefärbten „Blutmond“ am Himmel zu sehen geben.
Dieses Ereignis ist zwar auch mit bloßem Auge zu verfolgen, aber auch mit Erklärungen von Experten. Denn der Leiter des noch zu errichtenden Planetariums am Holzplatz, Dirk Schlesier, lädt an diesem Tag gemeinsam mit der Gesellschaft für astronomische Bildung nach Heide-Süd zur Beobachtung ein.
Totale Mondfinsternis in Halle: Hier hat man den besten Blick
„Am dortigen Wasserspielplatz gibt es zwei Hügel, die einen freien Blick zum Horizont bieten“, erklärte Jürgen Hoffmann von der astronomischen Gesellschaft am Dienstag bei der Beigeordnetenkonferenz die Wahl des Ortes.
Mit Hilfe von Teleskopen, die dort aufgestellt werden, können Interessierte die „Mofi“ dann noch besser beobachten. Und zwar ab 21 Uhr. Denn etwa gegen 21.30 Uhr tritt die totale Verfinsterung ein. Experten wie Hoffmann und Schlesier werden dann auch Hintergründe zu der besonderen Planetenkonstellation geben.
Auch der Mars „blutet“ im Juli
Auch wenn die totale Mondfinsternis schon etwas Besonderes ist, so ist es die gleichzeitig auf 50 Millionen Kilometer geschrumpfte Distanz des Mars’ zur Erde ebenfalls: Nur alle zwei Jahre kann man den erdnächsten der äußeren Planeten, den Mars, sehr gut am nächtlichen Himmel sehen. Und nur alle 15 Jahre kommt er der Erde besonders nahe. Im Juli trifft beides zu.
Der Rote Planet wird den ganzen Monat über als strahlend helles Objekt tief über dem Südhorizont leuchten. Wer diese günstige Beobachtungsbedingung verpasst, muss bis zum Jahr 2035 warten.
Hier kann man den Mars in Halle noch näher sehen
„Außerdem gibt es auch auf dem Turm des Physikalischen Instituts der Uni am Friedemann-Bach-Platz die Möglichkeit zur Beobachtung. Dort ist jedoch nicht sehr viel Platz, weshalb wir auch die Veranstaltung am Wasserspielplatz anbieten“, sagt Dirk Schlesier.
Der 37-jährige Merseburger, der sich seit gut 15 Jahren in der Gesellschaft für astronomische Bildung engagiert und zuletzt Geschäftsführer des Planetariums Wolfsburg war, zeigt mit dieser kostenfreien Veranstaltung erneut seine Zielrichtung auf: Den Blick der Hallenser wieder verstärkt auf das Universum lenken.
So hatte er zum Start des deutschen Astronauten Alexander Gerst zur internationalen Raumstation ISS gemeinsam mit der Leopoldina ebenfalls eine Veranstaltung mit Liveübertragung auf die Beine gestellt. Bis zur Fertigstellung des Planetariums am Holzplatz will er nicht nur inhaltlich die Arbeit im Observatorium vorbereiten, sondern auch weitere Veranstaltungen für Kinder und Erwachsene anbieten.
Der Baustart für das Planetarium am Holzplatz ist für das vierte Quartal 2018 vorgesehen. Bis 2021 soll der rund 14 Millionen Euro teuere Ersatzbau für das flutgeschädigte Planetarium auf der Peißnitz fertiggestellt sein. (mz)
