Heide-Süd Heide-Süd: Anwohner gegen Neubaupläne
Halle (Saale)/MZ/szö - Neue, altengerechte Wohnungen in Heide-Süd – diese Idee fand Dagmar Zauner wunderbar und erkundigte sich 2011 bei der Wohnungsgenossenschaft „Frohe Zukunft“. Denn ihr Plan war, dass dort in diesen Wohnungen an der Ecke Yorckstraße und Blücherstraße ihre Mutter einziehen könnte. Schräg gegenüber, im Granatweg, hat Familie Zauner vor acht Jahren selbst ein Haus gebaut. Doch jetzt ist Dagmar Zauner eine vehemente Gegnerin des Bauprojekts und Mitglied der Bürgerinitiative, die die beiden Wohnblocks verhindern will.
„Was hier gebaut werden soll, stimmt nicht mit dem gültigen Bebauungsplan überein“, erklärt Thomas Welker, der ebenfalls in der Bürgerinitiative aktiv ist. Statt der ursprünglich geplanten drei Stadtvillen, die sich architektonisch in das Wohngebiet eingepasst hätten, sind nun zwei große vier- und fünfgeschossige Wohnblocks geplant, kritisiert Welker. „Als wir die Entwürfe gesehen haben, hat es uns fast erschlagen.“ Die Bürgerinitiative hält diese Bauweise für nicht zulässig, da der Bebauungsplan ausdrücklich maximal dreigeschossige Häuser erlaube, die laut B-Plan „in ähnlicher Weise wie die denkmalgeschützten Mannschaftsgebäude“ in Heide-Süd gestaltet sein müssen.
Ursprünglich 34 Wohnungen geplant
In Gesprächen mit der Stadt und der „Frohen Zukunft“ haben die Mitglieder der Bürgerinitiative ihre Bedenken bereits erläutert. Ein weiteres Gespräch mit Baudezernenten Uwe Stäglin ist für Dienstag angesetzt. Sollte sich auch dabei nichts ergeben, so macht Welker jetzt schon deutlich: „Wir schließen eine Klage nicht aus.“ Denn auch 153 weitere Anwohner in dem Stadtteil haben eine Unterschriftenliste unterzeichnet, die eine Überarbeitung der Pläne fordert. Nur innerhalb einer Stunde seien die Unterschriften gesammelt worden, der Ärger ist also groß in Heide-Süd. Weitere Probleme bereitet der Bürgerinitiative auch die Dimension der Bauten: Waren ursprünglich 34 Wohnungen geplant, so sollen es nun 78 sein. Parkplatzprobleme seien damit programmiert. „Eine von uns geforderte Bürgerversammlung zum Thema wurde bisher von der Wohnungsgenossenschaft abgelehnt“, kritisiert Welker. Stattdessen hat Dagmar Zauner jetzt Post von der „Frohen Zukunft“ erhalten: Die Planung sei konform mit dem gültigen Bebauungsplan, heißt es darin. In Kürze soll das Projekt zur Genehmigung eingereicht werden.