Hans-Eckardt Wenzel Hans-Eckardt Wenzel: Grünes Licht für lustige Musikanten
Halle/MZ. - Die von Hans-Eckardt Wenzel immer wieder und zum Schluss auch schon ein bisschen marktschreierisch dargebrachte Aufforderung zum Kauf der im Mai im Berliner Maxim-Gorki-Theater aufgenommenen Doppel-CD "Grünes Licht" hatte neben allem Verkaufsdenken auch seinen tieferen Sinn: Viele Feinheiten des über zweistündigen Programms vom Mittwochabend in der Theatrale am Waisenhausring erschließen sich erst nach mehrmaligem Hinhören. Vor allem dort, wo es akustisch nicht möglich war, jede Textzeile zu verstehen.
Leider fehlte dem Best-of-Programm aus 20 Jahren Wenzel (Beginn war 1982 mit der für DDR-Verhältnisse unglaublich frechen "Hammer-Rehwü") ein bisschen der rote Faden. Ziemlich wahllos aneinander gereiht wirkten poltrige Trinkflieder, unverhofft zarte Liebeslyrik, Klezmermusik mit jazzigen Anklängen aus der Dizzy Gillespie-Kiste und Spottverse über unseren Verteidigungsminister samt seiner Gräfin. Das Lachen bleibt einem bisweilen im Halse stecken, wenn Wenzel etwa von drei Prozent Rabatt beim Obstler-Händler unvermittelt auf nur 77 Prozent Ost-Lohn kommt. Doch dann folgt auch gleich wieder köstlicher Nonsens - etwa zu der weltbewegenden Frage, warum denn der Frühstücks-Käse noch keine eigene Hotline hat.
Wenzel hat nach wie vor viele Fans, besonders zahlreich in studentischen Reihen. "Wir hätten weit mehr als die 99 möglichen Karten dafür verkaufen können. Doch dann hätten wir die Feuerwehr auf dem Hals gehabt", strahlte Veranstalter Frank Heinecke nach dem tollen Auftakt der "Tage der lustigen Musikanten" in der Theatrale.
Fortsetzung folgt heute (20.30 Uhr) mit der Gruppe "Schwarze Grütze", Preisträger der Leipziger Lachmesse. Am Sonnabend, ebenfalls 20.30 Uhr, gibt es Schlager und Chansons mit dem Deutsch-Holländer Sven Ratzke.