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Handtaschen aus Halle Handtaschen in Halle (Saale): Diese Designerin näht echte Unikate

Von Claudia Crodel 15.10.2017, 13:00
Handtaschen für viele Gelegenheit fertigt Ulrike Kettlitz in ihrem Atelier. Jedes Exemplar ist einmalig.
Handtaschen für viele Gelegenheit fertigt Ulrike Kettlitz in ihrem Atelier. Jedes Exemplar ist einmalig. Holger John

Halle (Saale) - Handtaschen und Schuhe kann eine Frau nie genug haben, heißt es im Allgemeinen. Dem kann Ulrike Kettlitz nur zustimmen. „Klar, jedes Kleid, jedes Paar Schuhe braucht eine passende Handtasche“, findet sie. Die Textildesignerin hat sich in besonderer Weise der Handtasche verschrieben. Sie fertigt handgemachte Unikate unter dem Namen „Loretta Design“ an, wobei ihr hochwertige Stoffe, die auch für Möbel in der Hotelbranche Verwendung finden, als Grundmaterial dienen.

Jede der Taschen ist anders. „Ich würde nie zwanzig gleiche Taschen machen. Das ist doch langweilig“, meint sie. Letztes Jahr in der Vorweihnachtszeit habe sie mit der Taschenfertigung begonnen. Mittlerweile weiß sie, was ihre Kundinnen mögen und richtet sich danach, aber sie experimentiert auch gern.

Handtaschen-Designerin aus Halle (Saale): Vom winzigen Täschchen bis hin zur Bügeltasche ist alles dabei

Den Namen „Loretta“ hat sie ganz bewusst gewählt: „Er steht für mich für eine emanzipierte Frau, die nicht rein pragmatisch ist, sondern sich gern schmückt und auch Dinge hat, die man nicht unbedingt braucht.“ Von der winzigen Tasche, in die nur das Notwendigste passt und die sich auch als Geschenk eignet, bis hin zur größeren Bügel-Tasche reicht das Angebot, das preislich zwischen 35  und 165 Euro oder teurer liegt.

Das Material ist hochwertig, besonders robust, schmutzabweisend und weitgehend in der EU produziert. Aber die Taschen sind eher schlicht in der Form. Sie verkauft ihre Produkte ausschließlich in ihrem Atelier in der Stephanusstraße und bei Skrabak, dem Showroom für „exclusive green fahion“, in der Oleariusstraße.

Handtaschen-Designerin aus Halle (Saale): Nicht nur die Optik, auch Nachhaltigkeit spielt eine Rolle

Ulrike Kettlitz studierte an der Burg bei Bettina Göttke-Krogmann Textildesign. „Es war ein schönes, sehr freies Studium, materialorientiert, sehr künstlerisch, aber auch wirtschaftlich ausgerichtet“, erinnert sie sich. Die Professorin habe immer Wert auf die Zusammenarbeit mit Betrieben gelegt. Beim Textildesign gehe es schließlich nicht nur um die Optik, sondern viel mehr noch darum, dass es funktionsorientiert sein muss. Auch Nachhaltigkeit spiele dabei eine wichtige Rolle.

Schon während des Studiums hat die heute 36-Jährige als freischaffende Designerin gearbeitet. Sie stellt bei weitem nicht nur Handtaschen her. Viele ihrer Aufgaben sind Beratertätigkeiten - so für Farb- und Materialkonzepte. „Das ist oft sehr theoretisch und viel Arbeit am Rechner“, erzählt die Textildesignerin.

Handtaschen-Designerin aus Halle (Saale): Perfekte Symbiose

„Ich hatte aber immer auch den Wunsch, selbst ein eigenes Produkt zu schaffen und dabei handwerklich tätig zu sein. Da bin ich auf die Taschen gekommen. Die sind für mich die perfekte Symbiose.“ Man könne Stoffe aussuchen, einkaufen, Farbkonzepte überlegen und das Handwerk ausführen.

In der Mitte ihres Ateliers in einer Ateliergemeinschaft in der Stephanusstraße steht ein großer Webstuhl. Auch an diesem arbeitet sie gern. „Das hat aber mit den Taschen nichts zu tun“, sagt Ulrike Kettlitz. Dort entstehen freie bildkünstlerische Werke. (mz)