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Handball in Halle Handball in Halle: HC Einheit spielt Saison zu Ende

Von Karl Ebert 12.03.2014, 07:27
Andreas Silbersack ist Präsident des USV Halle.
Andreas Silbersack ist Präsident des USV Halle. Schulz/Archiv Lizenz

Halle (Saale)/MZ - Das große Zittern hat ein Ende: Die Handballer des HC Einheit Halle können die Saison in der Mitteldeutschen Oberliga trotz des laufenden Insolvenzverfahrens regulär zu Ende spielen. Sollte dem Verein im Sommer der Aufstieg gelingen, könnte er das Spielrecht in der dritten Liga dann an einen neu zu gründenden oder anderen Verein übertragen. Dies ist das Ergebnis der Gläubigerversammlung vom Mittwoch im Saal 1.043 beim Amtsgericht Halle.

Forderung über 80 000 Euro

Die Teilnehmer an dieser Runde waren laut Insolvenzverwalter Christian Beck an einer Hand abzuzählen. Laut Beck stehen Forderungen von genau 80 000 Euro im Raum. Geld, über das der Verein nicht verfügt. „Nach Abzug aller Verfahrenskosten wird da sehr wenig für die Gläubiger übrig bleiben“, bestätigt der Insolvenzverwalter.

Der HC Einheit, dessen Oberliga-Mannschaft in diesem Spieljahr eine überragende Saison abliefert, war im Herbst letzten Jahres von einer Klage überrascht worden. Die alte Spielbetriebs GmbH, die ihrerseits insolvent ist, verklagte den Verein. Da aber der Saisonetat des Gesamtvereins bei gerade einmal 80 000 Euro lag und davon bereits alle Verbandsabgaben für die laufende Saison geleistet waren, sah sich die Vereinsführung mit einer nicht zu erfüllenden Forderung konfrontiert. Also stellte der HC Einheit einen Insolvenzantrag. Da die Sponsoren des Vereins zugesichert hatten, trotzdem zur Stange zu halten, konnte der Spielbetrieb weiterlaufen.

Nachdem Christian Beck vom Amtsgericht als Insolvenzverwalter eingesetzt worden war, liefen alle Zahlungen der Geldgeber nur noch über hin. Beck begleicht davon bis heute alle laufenden Kosten, zum Beispiel Spieler- und Trainergehälter, Honorare für Schiedsrichter und Fahrtkosten zu den Auswärtsspielen. „Wenn die Sponsoren weiter diszipliniert zahlen, können wir die Saison ohne Aufregung zu Ende spielen“, sagt Beck.

Um möglichst viele Bereiche des Vereins zu retten, hatten die Verantwortlichen des HC Einheit bereits den Nachwuchsbereich ausgegliedert. Zum Stichtag 1. Januar 2014 waren etwa 50 Talente zum USV Halle gewechselt. „Mit diesem Schritt haben wir die Zukunft des halleschen Handballs im männlichen Bereich gesichert“, erklärte Jan Meusel, Geschäftsführer des USV Halle.

„In der Sommerpause kann dann auch die Männer-Abteilung, so es keine anderen Ideen gibt, zum USV Halle wechseln. Der Handballverband Sachsen-Anhalts muss dann nur das Spielrecht an den neuen Verein übertragen“, sagt Beck.

Aufstieg wird geplant

Und der darf in die dritte Liga aufsteigen. Das jedenfalls versicherte USV-Präsident Präsident Andreas Silbersack gegenüber der MZ: „Sollte der HC Einheit den Aufstieg sportlich schaffen, dann werden wir uns diese Chance auch nicht entgehen lassen, damit der ganze Aufwand nicht umsonst war.“