Handball Handball: Henkel verlässt die Wildcats
HALLE/MZ/KEB. - In eineinhalb Wochen gehen Spielerinnen und Trainer des Handball-Zweitligisten Union Halle-Neustadt in den Urlaub. Bis dahin sollten die Personalplanungen laut Trainer Arne Kühr "zu 95 Prozent" erledigt sein. Doch davon sind die Wildcats weit entfernt. Im Gegenteil, mit Katharina Henkel verlässt jetzt sogar eine Stammspielerin den Verein.
"Es wird eine echte Herausforderung, diese Lücke zu schließen. Von der Baustelle hätte ich gern im Februar oder März erfahren. Dann wäre ausreichend Zeit gewesen, um zu reagieren", sagt Trainer Arne Kühr. Henkel ist nach Silvia Hofman, deren Vertrag nicht verlängert wurde, und Anja Stöhr, die es zum Drittligisten HSG Rödertal nach Dresden zieht, der dritte Abgang bei den Wildcats.
Die 22 Jahre alte Rückraumspielerin beendet im Sommer ihre Ausbildung zur Krankenschwester und schließt sich dann dem Süd-Zweitligisten BSV Sachsen Zwickau an. "Die Zwickauer haben ihr genauso wie wir eine Arbeitsstelle angeboten. Aber sie hat sich gegen uns entschieden", sagt Unions Vizepräsident Günter Weiße. Noch ist völlig unklar, wer die drei Abgänge ersetzen soll. "Diese Aufgabe wird wohl jetzt in die Vorbereitungszeit fallen", so Kühr. Auf drei Positionen braucht der Coach neue Leute. "Auf Rechtsaußen, im rechten Rückraum und bei der Zweitbesetzung am Kreis klemmt die Säge", erklärt er. Der Verein hat bereits zahlreiche Gespräche geführt. Kühr sucht nicht nur gestandene Zweitligaspielerinnen, sondern hält auch Ausschau nach Talenten bei den Drittligisten der Region.
Gerade bei der Neuverpflichtung von Spielerinnen zeigen sich die Spätfolgen des Absprungs von Hauptsponsor S+K. Der Etat wurde um 50 000 auf 200 000 Euro gekürzt. Dem Verein fehlt der finanzielle Spielraum. "Wir können nur Arbeits- oder Studienplätze bieten. Doch selbst in der zweiten Bundesliga fragen die Spielerinnen auch nach ein paar Euro", sagt Kühr.