Hallesche Leihgabe in Graz Hallesche Leihgabe in Graz: 200 Jahre altes Brettspiel geht nach Österreich

Halle (Saale)/Graz - In Halles Stadtmuseum gibt es ein einzigartiges Spiel, ein Brettspiel. „Zeitlichkeit und Ewigkeit“ heißt es. Das Gesellschaftsspiel aus der Dauerausstellung im Christian-Wolff-Haus, das auf das Jahr um 1800 datiert ist, wurde jetzt als Leihgabe dem Stadtmuseum Graz übergeben. Das wertvolle hallesche Brettspiel wird dort in der Ausstellung „Die Welt im Spiel“ vom 19. Mai bis 4. Juli gezeigt. Die stellvertretende Direktorin des halleschen Stadtmuseums, Cornelia Zimmermann, hat die Leihgabe nun ihrer österreichischen Kollegen, Franziska Schurig vom Stadtmuseum Graz, übergeben. Per Flugzeug geht das wertvolle Objekt dann auf die Reise nach Graz.
Das Spiel mit der Ewigkeit
Das Spiel „Zeitlichkeit und Ewigkeit“ richtete sich seinerzeit an Kinder, aber auch an Erwachsene. Dies zeigt: Spiele gehörten auch in halleschen Familien vor mehr als 200 Jahren zum vergnüglichen Zeitvertreib. Weitere beliebte Gesellschaftsspiele waren das „Kleine Post- und Reisespiel“, Festungs- und Belagerungsspiele, das heute noch bekannte „Solitär“ sowie das „Gänsespiel“, das bekannteste Schlangenlaufspiel im 18. Jahrhundert.
„Zeitlichkeit und Ewigkeit“ wird zu den sogenannten „Ewigkeitsspielen“ gezählt: Typisch für diese Spiele ist eine spiralförmig angeordnete Spielbahn und die Darstellung einer „Lebensleiter“. Der Band „Geselligkeit und die ,Freyheit zu philosophieren’“ erklärt dies so: Die Lebensleiter „kündet in Wort und Bild von der Endlichkeit des menschlichen Lebens und verweist mit der Ankunft des Menschen in der Ewigkeit auf das Bleibende im menschlichen Sein.“ Zeitlichkeit und Ewigkeit werden im Kreis dargestellt, sie symbolisieren Einheit und Vollkommenheit. (mz)