Halles schönste Lampen Halles schönste Lampen: So soll die Burgbrücke ihre kunstvollen Lichter wieder bekommen

Halle (Saale) - Die denkmalgeschützte Burgbrücke ist nach der 1,3 Millionen Euro teuren Sanierung seit Ende 2018 wieder ein Schmuckstück. Nicht ganz - das meint Gotthard Voß, der im Stadtarchiv zu der Brücke recherchiert hat. „Dort habe ich die Entwürfe für kunstvoll geschmiedete Lampen entdeckt“, so der frühere Landeskonservator. Zwar geht aus den Unterlagen nicht hervor, ob diese wirklich einmal angebracht waren. Aber die vier Postamente an der Brücke zeugen zumindest davon, dass eine Beleuchtung angedacht war.
Verein setzt sich für Wiederherstellung der kunstvollen Lampen an der Burgbrücke ein
Dass die vier Postamente nun auch wieder mit den historischen Leuchten bestückt werden, dafür macht sich Voß stark. Als Mitglied der „Freunde des Bau- und Kunstdenkmale Sachsen-Anhalt“ hat er einen Förderkreis „Burgbrückenlampen“ gegründet und will Großsponsoren, aber auch Hallenser für das Projekt gewinnen. Jede der vier aus Kunstguss hergestellten Lampen wird rund 15.000 Euro kosten.
„Die Leitungen sind sogar schon in den Postamenten verlegt“, so Gotthard Voß. Damit könnten die Lampen auch tatsächlich leuchten und nicht nur schöne Deko sein. Den wichtigsten Schritt hat der Förderkreis bereits eingeleitet und einen entsprechenden Antrag an die Untere Denkmalbehörde gestellt.
Erhaltung und Restaurierung von Denkmalen fördern
„Mit der Sanierung hat die Brücke aus dem Jahr 1898 auch wieder ihre Geländer in der ursprünglichen Gestalt erhalten“, freut sich Voß. Denn 1966 wurde das Bauwerk bereits einmal saniert und wurde mit einem schmucklosen Geländer versehen. Mit dem neuen Geländer, das nach dem originalen Vorbild entstanden ist, würden nun auch die vier Postamente aufgewertet - aber auch deutlich darauf hinweisen, dass hier etwas fehlt.
Martina Lehmann, Vorsitzende des Vereins der Freunde der Bau- und Kunstdenkmale, verweist auf den Zweck des Vereins: „Wir wollen auch die Erhaltung und Restaurierung von Denkmalen fördern, an deren Erhaltung wegen ihrer historischen Bedeutung ein öffentliches Interesse besteht.“
Kontakt zu Firma, die auf historische Lampen spezialisiert ist
Was es genau mit der Burgbrücke und den Leuchtern auf sich hat, dazu soll es im Spätsommer auch einen öffentlichen Vortrag des Vereins direkt an der Burgbrücke geben. Ein konkreter Termin steht aber derzeit noch nicht fest. Fest steht dagegen, wo die historischen Lampen nach den Originalvorlagen hergestellt werden sollen: bei einer Firma im Münsterland.
Voß hat sich mit verschiedenen Unternehmen in Verbindung gesetzt und glaubt, dass Unternehmen an der holländischen Grenze die Ausführung zum einen handwerklich gut, aber auch im Vergleich zu anderen preiswerter ausführen kann. „Die Firma ist spezialisiert auf historische Lampen und hat unter anderem solche auch vor der Oper in Frankfurt/Main oder in Neuschwanstein aufgestellt“, so Voß.
Geld für Halles schönste Lampen bis Ende des Jahres sammeln
Auch zur Geschichte der Burgbrücke kann Voß Auskunft geben: Nachdem die Stadtbefestigungen Ende des 19. Jahrhunderts abgebrochen worden waren, dehnte sich der Wohnungsbau unter anderem auch der Moritzburg gegenüber aus. Zur Erschließung sei dann die Ringstraße entstanden, für die aber zunächst ein neuer Saaleübergang notwendig war.
1898 wurde deshalb die Brücke gebaut und die bisherige Robert-Franz-Straße wurde zum Robert-Franz-Ring - der seitdem mit dem heutigen Uniring und dem Hansering die Innenstadt umschließt. Voß hofft, schon Ende des Jahres das Geld für Halles schönste Lampen zusammenzuhaben.
››Kontakt und Infos: www.denkmalverein.org (mz)
